StadtentwicklungOb Abriss, Neubau, Sanierung, Luxussanierung: Viele Baupolitiker und Investoren haben sich an Berlin-Mitte versucht und das Stadtviertel zu dem gemacht, was es heute ist – manchmal ohne Absicht. Eine kurze Geschichte in Zitaten
Gewerbe Einst war Kreuzberg der Stadtteil, an dem die Mischung von Wohnen und Arbeiten erfunden wurde. Gearbeitet wird immer noch, aber nur, wenn genug Geld dabei verdient wird. Viele nichtkommerzielle Projekte drohen im Kiez auf der Strecke zu bleiben
Informelle Siedlungen Mitten in der Rummelsburger Bucht ankern derzeit bunt und ungeplant 15 Boote. Man hilft sich aus auf Lummerland, doch fürchtet man auch das Verbot. Eine von vielen Inseln der Freiheit in dieser Stadt ist bedroht
Zentrale Wohnungen sind kaum noch bezahlbar. Viele verlassen deshalb den S-Bahn-Ring. Unsere Autorin ist gar nicht so unglücklich mit dieser Entscheidung.
ASYL Was bedeutet es, einen Flüchtling bei sich aufzunehmen? Welche bürokratischen Hürden und kulturellen Unterschiede gilt es zu überwinden? Die taz zeigt, wie fremde Menschen zusammenleben
WOHNUNGSPOLITIK Der Senat verständigt sich mit der Mieteninitiative und stimmt einem milliardenschweren Kompromiss zu, um einen Volksentscheid zu verhindern. Ist das noch demokratisch?
Samariterkiez Das Viertel in Friedrichshain verändert sich dramatisch. Einige kämpfen gewaltsam gegen diesen Wandel. Die Front verläuft mitten durch den Kiez
MIETEN Der Wohnungsmarkt ist angespannt. Große Nachfrage verheißt auch große Gewinnspannen. Für die Vermieter. Regeln zu schaffen, dass die Mieter nicht immer mehr zahlen müssen, ist längst eine der Schlüsselfragen der Politik – helfen soll nun die Mietpreisbremse
WOHNPIONIERE Neue Hausprojekte in der Innenstadt zu gründen ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Jenseits des S-Bahn-Rings sieht es anders aus. Doch das erfordert den Abschied von den bisherigen Vorstellungen des Stadtlebens
SOZIALER WOHNUNGSBAU Die Wohnblöcke am Kottbusser Tor sind ein Symbol für die missglückte Politik des Senats in den letzten Jahrzehnten. Mieter mit wenig Einkommen werden nicht geschützt – sondern verdrängt
MIETEN Vor einem Jahr wurde die Kreuzberger Wohnung der Gülbols geräumt. Seitdem sind die Mietpreise weiter gestiegen, die Gentrifizierung hat längst auch die Außenstadt erfasst
Mit oder auch ohne Zaun: Der Wunsch, unter sich zu bleiben, grassiert in der oberen Mittelschicht. Gegen dieses „gated housing“ hilft nur ein neuer städtischer Konsens.
Die Preise auf dem Wohnungsmarkt explodieren. Und sie werden bezahlt. Was gestern ein Skandal, scheint heute normal. Für die Betroffenen aber geht es um die Existenz.
SANIERUNG Vor 20 Jahren fiel der Startschuss für die „behutsame Stadterneuerung“ im Ostteil Berlins. 2 Milliarden Euro steckte das Land in marode Häuser. Die Verdrängung hat das nicht verhindert. Warum eigentlich? Ein Wiedersehen mit den Akteuren einer nur mäßig erfolgreichen Strategie
Natürlich haben die Berliner und ihre Politiker nichts gegen Asylbewerber - nur will man sie lieber anderswo und keine Flüchtlingsunterkunft im eigenen Bezirk.
Gerade hat Berlin seine Bauausstellung abgesagt. Kein gutes Zeichen - denn vor 55 Jahren hat die damalige Ausstellung den Städtebau revolutioniert. Die Bewohner des so entstandenen Hansaviertels in Tiergarten leben auch heute sehr gern in der radikalen Moderne.
AUFWERTUNG Die Gülbols aus Kreuzberg sollen zwangsgeräumt werden. Sie wehren sich – und bekommen viel Unterstützung. Längst sind sie zum Symbol geworden für den Kampf gegen steigende Mieten
Gentrifizierung gab es schon immer, sagt Stadtforscher Bodenschatz. Doch viele wollen heute auf einer größeren Fläche wohnen. Ein Interview aus der neuen taz.Berlin-Wochenendausgabe.