■ Vertagt. Nicht auf den St. Nimmerleinstag, sondern bis nach Ostern. Bei den Gesprächen über den Atomausstieg ging es gestern nur um die Steuerbelastungen der Konzerne.
■ Heute wird ein zentrales rot-grünes Reformvorhaben, die Ökosteuer, im Bundestag beschlossen. Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, und der umweltpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Reinhard Loske, loben den Ansatz, warnen aber vor allzu hohen Erwartungen
■ Die Branche klagt über die Belastungen durch die Steuerreform. Der weltweite Branchenführer Allianz droht mit der Verlagerung von Unternehmensbereichen ins Ausland
■ Energiefirmen und Versicherungen profitierten bislang von günstigen Steuerregelungen. Das soll die Steuerreform ändern. Die Konzerne drohen mit Abwanderung und Investitionsstopp
■ Wer Nachwuchs züchtet und verheiratet ist, soll künftig davon auch was haben. Das Karlsruher Bundesverfassungsgericht schreibt zwar neue Freibeträge vor. Nur leider nützen sie nicht allen Eltern. Schon jetzt hat die Familienförderung in Deutschland Gerechtigkeitslücken.
■ Wenn es nach den Grünen geht, können bei der steuerlichen Eheförderung Milliarden eingespart werden. Das Ehegattensplitting stellt bislang verheiratete Paare besser als unverheiratete
■ Zur Gegenfinanzierung der neuen Familienfreibeträge denken Politiker über Änderungen bei Vermögenssteuer, Ehegattensplitting und Erziehungsgeld nach. Festlegen will sich aber niemand
■ Deutschland zahlt der Europäischen Union 20 Milliarden Mark mehr, als es am Ende wieder herausbekommt. 1,4 Pfennig von jeder Mark Mehrwertsteuereinnahmen landen in Brüssel
■ Der SPD-Finanzexperte Joachim Poß sieht keine Möglichkeit für eine höhere Nettoentlastung bei der geplanten Steuerreform. Die Mehrbelastung der Unternehmen nennt er „nur vorübergehend“
■ In den Reihen von SPD und Grünen gibt es kaum jemanden, der die Neuregelung, die eigentlich keine ist, für sinnvoll hält. Weniger 620-Mark-Jobs werde es dadurch nicht geben