■ Die Läden sind leer, aber die Stimmung unter den Albanern in Prizren ist gut. Die UÇK maßt sich Polizeifunktionen an und behauptet, die serbische Bevölkerung hätte nichts zu befürchten
Die Mission der deutschen KFOR-Soldaten ist schwer. In Prizren müssen sie mit allen Mitteln die beiden verfeindeten Bevölkerungsgruppen voneinander trennen, Plünderungen verhindern und den massenhaften Auszug der Serben aus der Stadt regeln. ■ Aus Prizren Erich Rathfelder
Der Bundestag entscheidet heute über mehr Soldaten für das Kosovo – die üben, Frieden zu bringen. Truppenbeobachtungen ■ Von Heike Haarhoff (Text) und Marcus Höhn (Fotos)
■ 120 Männer wurden Ende März in der Ortschaft Izbica von serbischen Soldaten ermordet. Die Häuser wurden in Brand gesetzt. Frauen, Alte und Kinder ließ man in Richtung Albanien ziehen, nachdem „die Serben“ sie um ihr letztes Geld gebracht hatten. Sie traten eine Odyssee durch das Kosovo an. Eine Augenzeugin aus Izbica berichtet.
■ Der frühere chinesische Botschafter in Bonn, Mei Zhaorong, sieht nach dem Bombenangriff auf die Belgrader Botschaft eine „eklatante Entblößung des westlichen Menschenrechtsdiskurses“
■ Die Nato hatte gestern für ein Eingreifen im Kosovo zwar alle Vorbereitungen getroffen. Für den Tag nach etwaigen Bombardements jedoch haben die Regierungen der Mitgliedsstaaten kein Konzept
■ Auch nach dem Rücktritt Suhartos sitzen in Indonesien die Militärs an den Schaltstellen der Macht. Von Vorwürfen, die Armee schüre ethnische Konflikte, will ihr Chef Wiranto nichts hören
■ Die im Kosovo stationierte jugoslawische Armee rüstet auf. Brücken sind vermint, Panzersperren errichtet. Sollte die Nato eingreifen, drohen serbische Militärs, würden sie mit dem Widerstand der Kosovo-Albaner ein für allemal aufräumen
Das Ende einer fünfzehnjährigen Militärdiktatur. Nigeria wählt heute einen neuen Präsidenten. Für die 108 Millionen Nigerianer könnte die Wahl der Anfang eines Demokratisierungsprozesses sein. Doch bis zur Demokratie ist es noch ein weiter Weg ■ Aus Lagos Dominic Johnson
■ Für das Pressecorps war es wie ein Déjà-vu: Der Hollywood-Streifen „Wag the Dog“ sollte ihnen am präsidialen Urlaubsort Martha's Vineyard die Zeit vertreiben, da gab Bill Clinton den Militärschlag gegen Ziele im Sudan und in Afghanistan bekannt. Und zum ersten Mal traf ein US-Präsident nicht mehr auf ungeteilte Unterstützung – alles wegen Monica Lewinsky?