Der Wiederaufbau der Stadtschlossfassade sei „keine ideologische, sondern eine nationale Aufgabe“, sagt der Chef der Kommission. Wer dafür zahlen soll, sagt er nicht
■ Dem Regierenden Bürgermeister Berlins, Eberhard Diepgen, ist jedes Argument recht, um das Denkmal für die ermordeten Juden Europas im Herzen der Stadt zu verhindern
■ An dem Kompromißentwurf für das zentrale Holocaust-Mahnmal scheiden sich die Geister. Mit Eisenman 3 werden kaum erfüllbare Ansprüche entstehen. Leitende Mitarbeiter deutscher Gedenkstätten melden ihre Bedenken an.
■ Reinhard Rürup, Professor für Neuere Geschichte und wissenschaftlicher Leiter der Berliner Gedenkstätte „Topographie des Terrors“, hält den neuen Vorschlag für unüberlegt und falsch
■ Auch ein Staatsminister für Kultur kann diese Debatte nicht so einfach beenden. Der jüngste Entwurf für das Holocaust-Mahnmal in Berlin wird nicht einfach vom Bundestag verabschiedet und anschließend gebaut. Das Parlament will erst über die Entscheidung entscheiden. Das kann dauern.
■ Die Deutschen und die Debatte um das Holocaust-Mahnmal: Eine endlose Entscheidung. Der neueste von Staatsminister Naumann inspirierte Entwurf „Eisenman 3“ hat gute Chancen
■ Gedenkprofis ist die Vorstellung, das Erinnern an das Massenmorden der Nazis vom „authentischen Ort“ ins Museum zu verpflanzen, unerträglich: „Das ist wie künstlich arrangiert“
■ Nun hat auch noch Jochen Gerz seinen Entwurf für das Holocaust-Mahnmal in Berlin zurückgezogen. Seine Begründung: Es werde nicht gewollt. Die nunmehr 15jährige Debatte über das Mahnmal bessert das nicht auf. Sie wird immer flacher und gleichzeitig immer verworrener