■ Anfangs herrschte stolze Hoffnung und die griffige Parole „Land gegen Frieden“ schien eine geeignete Grundlage, auf der Israelis und Palästinenser ihre Zukunft gestalten könnten. Doch die Landübergabe wurde immer zögerlicher vollzogen und der Frieden immer wieder vertagt. Und gegenseitiges Vertrauen, das über die Jahre aufgebaut werden sollte, kann man auch heute noch mit der Lupe suchen. Viele Palästinenser beklagen die Ohnmacht der Gegenwart während viele Israelis ohnmächtig den Frieden beschwören EinStimmungsbild
■ Im Kalten Krieg mochte man sich nicht auf die Einrichtung eines internationalen Strafgerichts einigen. Die heutigen Tribunale für Kriegsverbrechen sind umstritten und werden behindert
■ Angolas Unita-Rebellen rücken mit Oppositionellen in der Demokratischen Republik Kongo und Kongo-Brazzaville zusammen. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Loyalität der Bakongo
■ Fürst Vadim Olegowitsch Lopuchin, Vize-Marschall des Russischen Adelskonvents, schmerzt die „würdelose“ Veranstaltung in St. Petersburg: „Das ist eine Posse, ich schäme mich für unser Land“
■ „Ich schreibe für meine Gesundheit“: Auszüge aus einem Vortrag, den der tschechische Autor und Journalist Ludvik Vaculik am 5. Juni in der Geschichtswerkstatt Jena gehalten hat
■ Die französische Regierung hat maßgeblich für das Zustandekommen der Währungsunion gesorgt. Jetzt aber findet sich die Grande Nation nicht wieder in der Währungsunion à la Waigel
■ Der Krieg, den das sozialistische Vietnam Ende 1978 gegen das sozialistische „Kampuchea“ begann, erschütterte Westeuropas Linke nachhaltig – trotz der Berichte über die „Killing Fields“
Heute soll das Schwurgericht von Bordeaux sein Urteil über Maurice Papon fällen. Dem einzigen angeklagten Spitzenbeamten des Vichy-Regimes wurde in den letzten Wochen viel Mitleid zuteil. ■ Aus Paris Dorothea Hahn
■ Gérard Boulanger ist einer von 22 Anwälten der Zivilkläger im Papon-Prozeß. Er hat seit den 80er Jahren am Zustandekommen des Prozesses gearbeitet und zwei Bücher über Papon veröffentlicht