EU-Kommissarin Emma Bonino setzt sich leidenschaftlich für Menschenrechte und Flüchtlinge ein. Ja, man brauche die Hilfe der Militärs der gegenwärtigen Situation zum Aufbau der Lager, „aber da endet ihre Aufgabe“, meint sie im Gespräch mit ■ Bettina Gaus
■ Immer stärker wird der Druck des übermächtigen Serbien gegen den kleinen Partner Montenegro in der jugoslawischen Bundesrepublik. Serben beschießen albanisch besiedelte Dörfer und fordern, die montenegrinische Polizei der jugoslawischen Armee zu unterstellen
■ Angeblich kommt nur jedes dritte Hilfspaket bei den Flüchtlingen an. Die Polizei ist machtlos gegen die Raubzüge. Politiker fordern, die Nato müsse die Lager verwalten
■ In der albanischen Hafenstadt Durräs entsteht eine Kleinstadt aus Zelten. Kaum einer der Flüchtlinge aus dem Kosovo, die derzeit in Albanien eintreffen, besitzt irgendwelche Papiere
■ Über Nacht werden Zehntausende Kosovo-Flüchtlinge vom makedonischen Grenzort Blace aus in Drittländer, wie Albanien, gebracht. Das Schicksal der im Kosovo Zurückgebliebenen ist weiter ungewiß
■ Die Vertriebenen, die in den letzten Tagen Makedonien erreicht haben, werden jetzt weitergeschickt. Deutschland wird zehntausend von ihnen aufnehmen. Gestern kamen die ersten in Nürnberg an. Sie werden in ganz Bayern
■ Flüchtlinge aus dem Kosovo berichten von systematischen Vertreibungen und Erschießungen durch serbische Spezialeinheiten und bewaffnete Zivilisten. Viele wurden zwangsweise in einen Zug an die makedonische Grenz
■ Flüchtlinge berichten von Terror und systematischer Vertreibung aus dem Kosovo. Zigtausende sind zu Fuß und auf Traktoren nach Makedonien und Albanien geflohen. An den Grenzen herrscht Chaos
■ 345.000 Flüchtlinge aus Bosnien waren einmal bei uns. Knapp 100.000 sind noch da. Die andern gingen zurück – in ein zerrissenes, zerstörtes Land. Viele stehen vor dem Nichts. Manche sehen keine andere Möglichkeit, als sich heimlich wieder nach Deutschland durchzuschlagen. Dorthin, wo sie wie die noch Dagebliebenen die Zwangsrückführung fürchten müssen.
■ In der Türkei hält sich die Begeisterung über die Festnahme Abdullah Öcalans in Grenzen. Es wird befürchtet, die PKK, in der der Streit um die Nachfolge in vollem Gange sein soll, könnte „die gesamte Türkei zum Kampfgebiet“ machen.