■ Schlagabtausch zwischen den Giganten: Gestern platzte Japans Regierungschef Kaifu der Kragen. Was sich die US-Administration gegenüber ihrem wichtigsten Wirtschaftspartner derzeit...
■ Im Gleichschritt marschieren Bundesregierung und Atomkonzerne West in Richtung Osten: Zwei neue 1.300-Megawatt-Reaktoren Marke Siemens/KWU sollen die sowjetischen Schrottreaktoren in Stendal...
■ Die italienische Regierung hat ihre eigene Art, mit den Flüchtlingen aus dem immer noch diktatorisch regierten Albanien umzugehen. Andreottis Mannen tun nicht nur nichts, um zu helfen sie tun einiges,...
■ In Belgrad herrschte am Sonntag, wenige Stunden nach den schwersten gewalttätigen Auseinandersetzungen der jugoslawischen Nachkriegsgeschichte, gespannte Ruhe. Garantiert wurde diese...
■ Erstmals seit den Militärregimes der siebziger Jahre beteiligt sich im vom Bürgerkrieg gebeutelten El Salvador wieder die Linke an Parlamentswahlen. Die FMLN-Guerilla hat angekündigt, diesmal..
■ Heute endet in Nürnberg ein Frauenkongreß mit dem Thema "Frauenstrategien gegen Unterdrückung, Krieg und Rüstung". Auf Einladung des Vereins "Frauen in der Einen Welt" berichteten Aktivistinnen...
■ Erst Basra, dann weitere Städte im Süden — und jetzt auch die Kurden im Norden des Iraks: Der Aufstand gegen den Despoten von Bagdad wird zum Bürgerkrieg. In Basra hat Saddam Hussein allerdings bereits wieder die Oberhand. Der Diktator ersetzte unterdessen den Innenminister durch einen Vertrauten aus seinem Familienclan.
■ Verantwortung ist der Slogan der Stunde. Kaum ist der Kalte Krieg zwischen Ost und West ganz vorbei, bereiten Ideologen und Strategen für die Bundeswehr neue Aufgaben zwischen Norden und Süden vor. Nur: Wer soll das Kommando führen — die UNO, die WEU, die Nato? Oder schlicht und einfach amerikanische Freunde wie der Golf-General Schwarzkopf?
■ Auch das Kapital hat den Uraltwünschen der deutschen Rechten etwas entgegengesetzt: In Sachen Arbeitslosigkeit hat sich das einig Vaterland schneller davongestohlen, als Kohl denken kann. Ratlosigkeit bei den Fachleuten, die Ostdeutschen üben Nullarbeit.
■ Die Bevölkerung der irakischen Hauptstadt genoß das erste Wochenende nach Verkündung der Waffenruhe. Während sich die militärische Führung an geheimem Ort mit der Generalität der Alliierten traf, kursierten die ersten Gerüchte über Proteste gegen das Saddam-Regime.
■ Erste Berichte aus dem zerstörten Bagdad: Nach fünf Wochen unter Bomben hatte sich die Stimmung geändert. Das wirkte sich auf die Kalkulation der irakischen Führung aus. Zerstörung auch in Kuwait City. Hier herrschen noch bewaffnete Jugendliche.
■ Die Waffenruhe, die die Alliierten nach 100 Stunden Bodenkrieg verkündeten, gilt einer offenbar vernichteten Armee. Von 42 Divisionen des Diktators aus Bagdad, so die Darstellung der Sieger, seien 41 ausgelöscht. US-Präsident Bush hat damit auch seinen ganz persönlichen Feldzug gegen Saddam Hussein gewonnen.
■ Heute reisen in Bonn die deutschen Länderchefs an, um mit Kohl über die Finanzlöcher der ostdeutschen Länder und Kommunen sowie die Neuverteilung der Kosten der Einheit zu beraten. Die Bundesregierung will die Kosten der Einheit vor allem den Ostdeutschen, den Arbeitern und Angestellten sowie den Städten und Gemeinden in Ost und West aufbürden.
■ In der Nacht zum Dienstag hat der Irak mit dem Rückzug seiner Truppen aus Kuwait begonnen. Saddam Hussein versucht, den Abzug als Erfolg zu verkaufen.
■ Ursprünglich ging es darum, die irakischen Truppen aus Kuwait zu vertreiben. Doch damit will sich kaum noch ein Mitglied der Anti-Saddam-Koalition begnügen. Syrien will Saddam Husseins Sturz, in Washington wird erwogen, ihn gezielt umzubringen, und der einflußreiche US-Abgeordnete Les Aspin fordert sogar, den Süden Iraks für längere Zeit zu besetzen.
■ Seit den frühen Morgenstunden des gestrigen Sonntags ist die alliierte Bodenoffensive in vollem Gange. Die Zeit zwischen der Verkündung des Ultimatums und dem Beginn des Bodenkrieges war gekennzeichnet von hektischen Bemühungen um eine diplomatische Lösung.
■ Bei offenbar zähen und schwierigen irakisch-sowjetischen Gesprächen über Wege zur Beilegung des Golfkrieges sind am Freitag in Moskau nach sowjetischen Angaben „einzelne“ Fortschritte erzielt worden.
■ Nach den Massendemonstrationen vom Vortage, bei denen die Enver-Hoxha-Statue in Tirana vom Sockel gerissen worden war, feiert die Bevölkerung Freudenfeste in den Straßen der Hauptstadt. Sicherheitskräfte verbrüdern sich mit den Demonstranten. Präsident Ramiz Alia hatte noch am Abend die Bildung einer neuen Regierung angekündigt, die er selbst bis zu den Wahlen am 31. März zu führen gedenkt.
■ Das Bundeskabinett in Bonn hat am Mittwoch den Bundeshaushalt 1991 und die Finanzplanung entsprechend den Vorstellungen seines Finanzministers verabschiedet. Wegen der hohen Kosten der Einigung Deutschlands wurde Waigel ermächtigt, neue Schulden zu machen. Die Berlinförderung soll bis 1994 abgeschafft sein.