Vor 30 Jahren erlebte die Anti-Atomkraftbewegung nach der Bauplatzbesetzung des AKW Brokdorf eine immense Dynamik. Schlachten an Bauzäunen zeigten aber auch die Grenzen der Militanz auf
Das Spiel BRD – Polen bei der WM 1974 ist als „Frankfurter Wasserschlacht“ in die Fußball-Historie eingegangen. Das Babylon widmet dem mythischen Extremsport-Event einen Nachmittag mit Dokumentationen und Archivmaterial
Seine anfängliche Zurückhaltung hat er abgelegt: Hans-Christian Ströbele, direkt gewählter grüner Bundestagsabgeordneter für Friedrichshain-Kreuzberg, unterstützt nun auch die geplante Teilumbenennung der Kochstraße in Rudi-Dutschke-Straße
Der Produzent Nico Hofmann möchte TV-Zuschauern die ungeheure Lebensgier von Rudi Dutschke nahe bringen. Seit fast zwei Jahren plant er, das Leben des Studentenführers zu verfilmen, eingebettet in ein Gruppenporträt der 68er mit allen Nebensträngen. Bisher will jedoch kein Sender den Film zeigen
Warum Erziehung so mächtig ist, dass auch der Sozialismus nicht gegen die tradierte Arbeitsteilung ankam: Heidemarie Ott, Leiterin des Literaturzentrums, sinniert über Frauen in Ost und West
taz Serie „1980, 1990 – besetzte Zeiten“ (Teil 5): In den 80er-Jahren startete Rainer Klee als Taxikollektivist in einem besetzten Haus. Daraus entwickelte sich eher beiläufig die Titanic-Reisebüro-Kette und der heute größte Flugtickethändler Europas
taz-Serie „1980, 1990 – besetzte Zeiten“ (Teil 2): Viele Besetzer schlossen sich zu Genossenschaften zusammen, um ihre Häuser zu kaufen. Nun kämpfen sie mit säumigen Mietern und hohen Krediten. Die Bewohner sind aber an Entscheidungen beteiligt
taz-Serie „1980, 1990 – besetzte Zeiten“ (Teil 1): Lebensgefühle und politische Wirklichkeit passten Anfang der 80er-Jahre für viele Menschen nicht mehr zusammen. Sie suchten gemeinsam nach Alternativen zur Eindimensionalität des Denkens
Die Besetzer im Jahr 1990 bekämpften nicht böse Spekulanten. Die waren in Ostberlin noch gar nicht angekommen. Sie nutzen den Leerstand für eigene Experimente. Am Ende bekamen sie doch die Lösungen aus dem Westen
In dem Roman „Verpisst euch“ lässt Eva Bude die Besetzerszene im Westberlin der Frühachtziger aufleben – sehr authentisch, sehr tough, aber auch etwas angeberisch
Parallel zur RAF-Ausstellung stellte Bettina Allamoda gemeinsam mit Gästen in den Sophiensælen Popsongs und Filmsoundtracks als Zeichen jugendlicher Militanz vor
Im Hamburger Institut für Sozialforschung werden gerade gerne die Denkmäler der linken Geschichtsschreibung von ihren hohen Sockeln herunter geholt. Eine Art von Exorzismus. Während noch die Dutschke-Debatte tobt, wird jetzt mal wieder beim Ex-KPDler Herbert Wehner nachgeschaut
In der filmischen Zeitreise „Hoffnung – ein deutscher Winterstern. Die Langhoffs“ erzählt Ulrich H. Kasten von einem Regisseur, seinem unbedingten Glauben an das Theater und seinen politischen Kämpfen. Doch zu wenig wagt der Filmregisseur, hinter das Bild eines antifaschistischen Helden zu blicken
Das war Mitte (3): Wir versuchten uns an linksradikalen Ausgehmagazinen, spürten unsere Haarwurzeln, leckten beiläufig die Spiegel ab und jeansten die Straßen hinunter. Literatur über Mitte aber lasen wir keine. Weil man von uns nicht erzählen konnte
Jesus ist ein toller Typ, Jesus liebt dich. Vor 30 Jahren erregten bibelschwingende Hippies die Aufmerksamkeit der Medien. Langhaarige schworen den Drogen ab, ließen sich gar in der Havel taufen. Volkhard Spitzer, Initiator der „Jesus People“-Bewegung in Berlin, wird heute 60 Jahre alt