Teufelszauber der Rockgeschichte: In der Columbiahalle traten die Metal-Veteranen von Judas Priest mit ihrem neuen Sänger Tim Owens gegen den Schatten ihrer glorreichen Vergangenheit an und machten eine eher unglückliche Figur
Fröhlich klimpert das Piano: Jonas Poppe und Sebastian Dassé kommen von der Gitarrenmusik. Dann haben sie eines Tages im Studio mit Keyboards experimentiert. Seitdem werden sie mit ihrem Elektropop-Projekt Kissogram immer erfolgreicher
Alle Publikumsreaktionen sind gut, auch Bierkrügeschmeißen: Taylor Savvy belebt die exilkanadische Szene in Berlin und hat hier in wenigen Monaten mehr erreicht als in seinem ganzen Leben zuvor in seiner Heimat: Er hat eine Platte herausgebracht
„Wir ficken die Industrie“: Royal Bunker ist ein Jugendhaus und das größte Tape-Label für HipHop in Deutschland, wo auch die Berliner Rapper MOR veröffentlichen. In letzter Zeit häufen sich die Vorwürfe, die neueste Spezialität des Hauses sei Nazi-Rap
„Ich könnte blau sein und eine Ziege und würde trotzdem Heavy Metal spielen“: Heute zeigen Kittie aus Kanada im SO 36 mit mystischen Texten, Gesang in erstaunlich tiefer Stimmlage und Gitarrenbombast das Besondere im Selbstverständlichen
Keine Schnörkel, aber Melodien, kein übertriebenes Pathos, sondern zupacken und der Welt ins Auge sehen: Die kanadischen Nickelback feierten in der ausverkauften Columbiahalle ihren sehr schnellen Aufstieg zur berühmtesten Großrockband der Welt
Dickes W: Wim Wenders’ BAP-Porträt „Viel passiert“ (Wettbewerb) ist auch Dokument einer Nachkriegsgeneration. Vor allem aber erzählt darin Niedecken über Niedecken
Große Gesten, überbordende Gefühle, volle Gläser und dann auch noch Bärte, von denen sich selbst ZZ Top und Mike Watt gern ein paar Härchen abschneiden würden: Die schottische Neo-Rock-Band Aereogramme tritt im Knaack auf
Ein einfach gutes, mit viel Kompetenz und Geschmack zusammengestelltes Programm, dem aber der visionäre Zugriff fehlt: Heute beginnt mit den Konzerten von Dror Feiler und Werner Dafeldecker das Festival für zeitgenössische Musik, „Ultraschall“
Papierschmirgler und Unantastbare im eigenen Mikrokosmos: Carla Torgerson, Chris Eckman und die anderen Walkabouts zeigten im BKA-Zelt, dass sie den Seattle-Hype und die Querelen mit Virgin Records gut überstanden haben. Ebenfalls in Top-Form war die Singer/Songwriterin Mary Gauthier
Fünfzehn Freunde müsst ihr sein: Der Popchor singt Coverversionen von Popsongs zu Playback-Melodien vom Minidiscplayer. Auf Ironisierung wird verzichtet: Die Chor-Fassungen von HipHop bis Heavy Metal verstehen sich als Hommage an die Originale
Heimat im Land der Mitte: Herbert Grönemeyer erteilte im Renaissance-Theater eine Berliner Lektion über das Bedürfnis nach Selbstbefreiung im Osten, die Oberflächlichkeit des Westens, über die Diktatur der Quote und der Zote
Musik, die kindlich klingt, dabei aber ziemlich clever gemacht ist: Die isländische Band Múm sucht nach dem schönen Sound einer vertonten Freundschaft. Manchmal gelangt er von der Einsamkeit der Fjorde sogar direkt auf die Festplatte