Smells like Queen Spirit: Courtney Love hat auf Knien gebettelt, um mitsingen zu dürfen bei den Sqeezebox-Partys in New York. Jetzt haben Gloria Viagra und Sherry Vine, zwei Fulltime-Drag-Queens aus Berlin, die legendäre Show in das Big Eden verlegt
Von alten Ufa-Filmen inspiriert, startete Tim Fischer seine Karriere als Chansonnier, die nicht ohne Höhen und Tiefen verlief. Mit seiner Show „Yesterday once more“, mit der er bis Ende des Jahres im Tipi am Kanzleramt gastiert, zieht er nun Bilanz
Heute Abend beim „reich & berühmt“-Festival im Podewil: Esther Röhrborn und ihre Gruppe „Dorothy Vallens“ verbinden Boxen, Ringkampf und Sadomasochismus
Satirische Verse über die Taliban und Gerhard Schröder: Das Maulhelden-Festival versammelte internationale Wortkunst. Die muslimische Stand-up-Komödiantin Shazia Mirza war vorab zum Star erklärt worden – und wirkte auf der Bühne etwas verloren
Der Ganges fließt durch Budapest: Imre Kertész und Péter Esterházy trugen im ausverkauften Berliner Ensemble zwei Geschichten vor. Es ging darin um Orts- und Luftveränderung und um Zollbeamte, die unselige Erinnerungen wachriefen
Chanson oder Lied, Pop oder HipHop: Auf dem siebten Berliner Chansonfest gibt es Kerzenlicht, verrückte Kerle, empfindsame Liedermacher, hektische Flaniergeschichten, magischen Realismus und moderne Minimalelektronik mit Melodiefragmenten
Die spitzen Pointen, die kommen meist hinterrücks, die Lieder sind leise, die Stimmen sanft, die Gesten winzig und die Dialoge knapp: Mit „malediva leuchtet“ arbeiten Malediva in der Bar jeder Vernunft die Tristesse der Provinz ab, aus der sie kommen
In der Bar jeder Vernunft meißelt sich der Kabarettist und Musiker Andreas Rebers mit jedem Wort seines Programms „Ich mag mich trotzdem“ ein Stück weiter voran in der abseitigen Fantasiewelt aus „Ich“, „Überich“ und „Untermir“
Taucherflossen, gelbe Regenjacken, dralle Susis, fliegende Bananen und Geschlechterverwirrung mit Gitarre: Bei der „Zitty“-Talentshow „Der Star bin ich“ im Matrix regierte die Lust an der Routine, am Wiedererkennen des Altvertrauten
Aufgesagte Comedy: Wenn Bernd Ludwig in Begleitung von Antonello Marafioti in der Vaganten Bühne Lyrik und Prosa von Robert Gernhardt liest, führen Kunst und Können nur zu schauspielgeschulten Rotweinflecken
Das Weltbild des Helden passt genau zwischen zwei Tore: „Leben bis Männer“ von Thomas Brussig im Deutschen Theater verwandelt Kabarett in müden Seelenton, kickt ins Unbestimmte und endet in einem matten Unentschieden
Die Spaßgesellschaft hat doch einen prominenten Abgang zu vermelden: Das aus Abgeordneten fast aller Parteien bestehende Bundestagskabarett „Die Wasserwerker“ verzichtet nach den Anschlägen in den USA vorerst auf Auftritte
Komiker Kurt Krömer wäre gern „so ’ne Art Aushängeschild der Stadt“. Sein ungewöhnlicher Humor erinnert an die stockenden Verlegenheitsgesten des frühen Andy Kaufman. Und auch Sat 1 zeigt schon Interesse an der Berliner Lustigkeit, die Außerirdische in Neuköllner Hinterhöfen landen lässt