Cindy Sherman konfrontiert uns auf wunderbare Weise mit Klischees. Im Martin-Gropius-Bau ist nun eine Retrospektive der großen Künstlerin zu sehen, die sich auf die Suche nach einer anderen, weniger verlogenen Schönheit machte
Klicken, warten, wedeln, warten: Fotos mit der Polaroidkamera zu machen, ist ein Ritual. Bevor ihm Digicams den Garaus machen, gibt es ein Revival, an dem auch der Verlag Schwarzerfreitag arbeitet
Das Private wird politisch, das Politische zur Erinnerung, und Biografien werden zu Material – Karolina Millers aus drei verschiedenen Bildquellen zusammengefügte Fotogeschichten aus Szczecin
Über Räume nachzudenken, wollen Carson Chan und Fotini Lazaridou-Hatzigoga nicht allein der Architektur überlassen. Ihr Projekt heißt „Program“ und verbindet Atelierresidenzen mit Ausstellungen und vermietbaren Arbeitsplätzen
Die Ex-RAFlerin Eva Haule fotografierte Theaterproben in ihrem Neuköllner Knast – als Abschlussarbeit ihrer Fotoausbildung. Die Bilder von ihren Mitgefangenen beim Textlernen sind jetzt in einem Galerie-Keller ausgestellt
Gewaltsame Todesfälle, durchzechte Nächte: Für den Mann, der sich Weegee nannte, gehörten sie zum Leben der Lower East Side. Die Galerie C/O Berlin stellt den Chronisten der Großstadtnacht vor
Die Galerie Camera Work besteht seit zehn Jahren, die Fotoagentur Magnum seit sechzig. Ihre Ausstellung „Berlin 1946–2006 – Magnum Photos“ erzählt vom schnellen Rollenwechsel der Stadt
Ein sowjetisches Künstlerschicksal zwischen 1927–1946: als Konstruktivist gefeiert, als „Formalist“ verfemt, als Kriegsreporter eine neue Chance. Das Deutsch-Russische Museum in Karlshorst widmet dem Fotografen Boris Ignatowitsch eine Werkschau
Der Fotograf, der durch die Realität hindurch fotografiert: Peter Woelck müsste für seine großartigen Aufnahmen eigentlich berühmt sein und hoch gehandelt werden. Doch sein Leben beweist, dass es den verkannten Künstler noch immer gibt
Schnappschüsse ohne Zufälligkeit: Die Werkschau „Photographien“ von Sibylle Bergemann in der Akademie der Künste offenbart vor allem den alltagstauglichen Reporterblick der Berliner Fotografin
Je trüber der Himmel, desto besser: Andreas Muhs fotografiert die verschmähte Nachkriegsmoderne Berlins. Gemeinsam mit dem Architekturkritiker Oliver Elser will er wenigstens ihr Bild in der Internetsammlung restmoderne.de bewahren
Archiv für ambivalentes Deutschsein: Gedacht war „This land is my land“ als kulturelle Spaßbremse für glückstrunkene WM-Fußballhorden in Nürnberg. Jetzt ist ein Update des Ausstellungsprojekts in der NGBK und im Kunstraum Kreuzberg zu sehen
Porträt der Stadt um drei Uhr morgens: In der Ausstellung „Berlin, Nachtausgabe“ zeigen Studenten der UdK einen Ort des fahlen Neonlichts und der Melancholie
Heute gibt der Oscar-gekrönte Songwriter Jorge Drexler aus Uruguay in der Kreuzberger Passionskirche sein erstes Konzert in Deutschland. Seine Space-Balladen verbinden so elegant wie subtil lateinamerikanische Rhythmen und elektronische Sounds
Städtebaulicher Schatz mit ambivalenter Geschichte: Die Ausstellung „Asmara – Afrikas heimliche Hauptstadt der Moderne“ im Deutschen Architektur Zentrum zeigt perfekt inszenierte Fotografien von Edward Denison. Auch ein Appell an die Unesco
Von Sekten und Smalltalk: Im Haus Schwarzenberg wird mit einer Ausstellung danach gefragt, wie sich totalitäre Strukturen im Alltag ausbreiten. Die einzelnen Kunstwerke nehmen die Sache ernst, der theoretische Überbau ist etwas aufgesetzt
Als Kurator lässt Felix Hoffmann mit der Ausstellungsreihe „Talents“ bei C/O Berlin junge Fotokünstler und -kritiker aufeinander los, damit sie mehr Professionalisierung lernen. Kann das gut gehen?