Berliner Arbeitslosenzahl ist mit 288.095 wenig verändert. Senatsverwaltung: Keine Entspannung in Sicht. Demonstranten werfen Hartz „Verelendungsstrategie“ vor
■ In Bremen gibt es eine kleine, feine Gesellschaft, die den Müßiggang förden will. Denn gegen Kanzlerworte und Arbeitsmoral ist meist kein Kraut gewachsen
■ Die Arbeitsämter benachteiligen Empfänger von Arbeitslosehilfe im Vorgriff auf ein neues Gesetz / Die vom BVG vorgeschriebene Erhöhung soll es nur bei der Unterstützung geben
Leute, die in Berufen arbeiten, für die sie viel zu gut qualifiziert sind, gibt es eine Menge. Oft sind es Akademiker, vom Geisteswissenschaftler bis zum studierten Umwelttechniker. Drei Beispiele ■ Von Kirsten Niemann
Die Zahl der Erwerbslosen hat weiter zugenommen. Das Landesarbeitsamt zeichnet auch für 1999 ein düsteres Bild. Sofortprogramm für Jugendliche ■ Von Andreas Spannbauer
■ Die 49jährige Steuerfachgehilfin Christine E. kriegt „Krämpfe“, wenn sie hört, daß sie für den Arbeitsmarkt zu alt sein soll. Sie hofft auf einen Nebenjob über Freunde und Bekannte
■ Olaf Zigalsky ist beschäftigt, eben weil er arbeitslos ist. Er engagiert sich in einer Erwerbsloseninitiative und macht mobil zum heutigen 5. Aktionstag der Arbeitslosen
■ Der Beamte Eugen B. würde gerne seine Arbeit einem Jüngeren überlassen, um Bengali zu lernen und Dauerurlaub zu machen. „Um glücklich zu sein, muß man nicht arbeiten.“
■ Marina Schulze reicht es nicht, sich nur um Kinder und Haushalt zu kümmern. Sie hat Angst, zur „Übermutter“ zu werden. Mit einer Arbeit würde sie sich wieder anerkannter fühlen.
■ Der gelernte Tischler Georg Derstappen ist überzeugt, daß man immer Arbeit findet. Aber: „Man muß schon ein bißchen motiviert sein, um wirklich das zu erreichen, was man will.“
■ Harry Strutzberg arbeitet als Verputzer. Für ihn ist es wichtig, was er für einen Job macht. Er würde aber gerne mal ausprobieren, wie lange er es ohne eine Erwerbsarbeit aushalten würde.
■ Die angehende Psychologiestudentin Antje meint, Arbeitslose sollten nicht nur sich selbst, sondern dem Arbeitsmarkt die Schuld geben. „Sonst wird man um so depressiver.“
■ Der Polizist Matthias P. spürt bei seiner Arbeit die Folgen der Arbeitslosigkeit. „Man merkt eine Leck-mich-Stimmung.“ Er macht sich aber mehr Gedanken um den Frieden in der Welt