Lenz‘ „Hofmeister“ im Schauspielhaus: Solide Schauspielkunst, aber wenige Lichtmomente in einer Inszenierung mit Schlag zum Melodram. Detlev Greisner tröstet als verbohrter Schulmeister
Hedi Kriegeskotte, derzeit zu sehen als Erika in „Mephisto“, ist neu im Ensemble des Schauspielhauses. Wir sprachen mit ihr über Kindheitsballett und Eintagsblumen
In den Produktionen des Theaterfestivals „No Limits“ stehen behinderte und nichtbehinderte Schauspieler gemeinsam auf der Bühne – und testen mit Verve die Dehnbarkeit von Grenzen
Franziska-Theresa Schütz hat im Moks – sehr frei nach James Krüss’ Hörspiel „Der Sängerkrieg der Heidehasen“ – ein Theaterstück für Menschen ab sieben Jahren inszeniert. Möhrenorange die Farbe, eioval die Form, kuscheltiercharmant – allen Happy-End-Allergikern zum Trotz
„Aufmarsch der Itaker“: Zum 50. Jahrestag des deutsch-italienischen Abkommens über „Anwerbung und Vermittlung von Arbeitskräften“ erzählt Francesca de Martin in der Schwankhalle die Geschichte italienischer Gastarbeiter
Ratloser Blick vom Balkon ins New Yorker Gewühl: Volker Langs mit einer Textmontage beschallte Installation „Südwärts“ in der Hafencity spürt dem Phänomen „Auswanderung“ nach
Robert Walsers „Schneewittchen“ in den Sophiensælen torpediert die Gewissheit des Happy Ends und stürzt Figuren und Publikum in unmärchenhafte Verwirrung
Nicht entkernt, sondern enthüllt, nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich ganz und gar verloren und alles andere als widerstrebend: Ödön von Horváths „Geschichten aus dem Wienerwald“ unter Dimiter Gotscheffs Regie im Deutschen Theater
Insider-Tipp: Die Europäischen Theatertage in Bremen begreifen sich als eine Art Messe für Bühnentrends. In diesem Jahr widmet sich das Minifestival Polen. Dort ist eine Dramatikergeneration zu entdecken, die der West-Fixierung entsagt und sich ohne Angst vor Klischees auf den Wodka-Geist beruft. Weil der die postsozialistische Wirklichkeit in einen Taumel versetzt. Oder betäubt?