Schauspieler ist ein Traumberuf. Weil die Plätze an den Universitäten rar sind, schießen immer mehr private Schulen aus dem Boden. Der Traum muss teuer bezahlt werden.
Beim Internationalen Jugendtheaterfestival „Explosive!“ im Bremer Kulturzentrum Schlachthof zeigt sich, dass die Beißhemmung der Kritik gegenüber dem Jugendtheater ein Fehler ist – und dass gerade die soziale Motivation den Theaterprojekten künstlerischen Belang einhauchen kann
Zur Spielzeiteröffnung hat der junge Regisseur Daniel Wahl auf der großen Bühne des Hamburger Schauspielhauses William Goldings „Herr der Fliegen“ inszeniert. Eine Schüleraufführung, deren Qualität für die restliche Spielzeit Übles erahnen lässt
Der 29-jährige Nachwuchs-Schauspieler Christoph Franken bringt mit 125 Kilo viel Körper mit auf die Bühne und versteht es, seine Physis exzellent einzusetzen: Seine Auftritte am Schauspiel Hannover sind gekennzeichnet durch hohe Intensität und hohe Präsenz, egal, welche Rolle er auch spielt
Viktor Bodó ist der Überflieger der europäischen Theaterszene: kaum ein Festival, das seine Stücke nicht ausgezeichnet hat. Im Haus der Berliner Festspiele zeigt er die Trashkomödie „Schock“, für das HAU entwickelt er gerade „Erlebnisministerium“
Das brasilianische Kulturprojekt AfroReggae präsentiert im Rahmen des Hannoverschen Festivals „Theaterformen“ einen Eindruck vom Leben in den Favelas. Die jungen Schauspieler und Musiker zeigen, dass es Alternativen zu einer Karriere als Drogendealer mit minimaler Lebenserwartung gibt
Gefangene der Haftanstalt Tegel proben für ihr Theaterstück – eine Mischung aus Schillers „Die Räuber“ und Goethes „Götz von Berlichingen“. Für die Schauspieler eine völlig neue Erfahrung – jenseits des monotonen Knastalltags. Morgen ist Premiere
Bewusstseinsstrom auf der Bühne: Die Sophiensæle präsentieren eine Theateradaption von Wolfgang Koeppens Roman „Tod in Rom“. Verantwortlich für den glücklichen Versuch zeichnet der kanadische Regisseur Jacob Wren
Slowakischer Gegenwartsdramatik gilt der heutige Abend am Hamburger Schauspielhaus. Präsentiert werden Werke von Eva Maliti Fraňová und Michal Hvorecký. Ein Gespräch mit Kulturmanagerin Marina Vannayova. Sie hat die Stücke ausgesucht
Viele katastrophische oder verbotene Beziehungen und Politik nur als Satire: Fünf junge Dramatiker sind zum „Stückemarkt“ des Theatertreffens eingeladen worden. Ihre Stücke werden jetzt als Regieskizzen im Hauruck-Verfahren inszeniert und gelesen
Mit dem Stück „Hikikomori“ betritt das Hamburger Thalia-Theater vermintes Diskursterrain: Junge Leute, die sich in ihrer virtuellen Welt einkapseln, gelten seit den neuesten Amokläufen als problematisch. Ein Gespräch mit Regisseur Dominik Günther
Als Sänger der Hamburger Punkband Die Goldenen Zitronen hat Schorsch Kamerun Solidaritätskonzerte für die Hafenstraße organisiert. Er hat einen Club gegründet, Theaterstücke geschrieben und gerade den renommiertesten deutschen Hörspielpreis gewonnen. Angekommen? – Blöde Frage
Es gibt Dinge, die kann man nicht kaufen. Rendezvous mit schicken Juristen gehören nicht dazu. Unsere Autorin hat einen Hamburger Begleitservice für Frauen ausprobiert, der Verabredungen für kulturelle Veranstaltungen vermittelt. Am Ende bleibt der Beigeschmack eines missglückten Dates
Das Osnabrücker Theater zählt zu den wenigen Bühnen, die Aufführungen mit Audiodeskriptionen für Sehbehinderte anbieten. Jüngstes Beispiel: Der vom Intendanten Holger Schulze inszenierte „Faust I“. Rund 40 Sehbehinderte aus der ganzen Republik waren für ihn nach Niedersachsen gereist
Lübecks Theater hat Großes vor: alle Romane Thomas Manns sollen auf die Bühne. Aber Mann ist kein Steinbruch – hätte das Tourismusmarketing auch seine Freude daran
Kein Respekt vor Hochliteratur! Lübeck soll Thomas Mann ruhig dramatisieren lassen. Das Hamburger Thalia-Theater hat mit den „Buddenbrooks“ vorgemacht, dass das geht
Ewig kann man nicht unter sich bleiben: Das Festival „France en Scène“ will an sieben Berliner Spielorten neue Entwicklungen des französischen Sprechtheaters zeigen
Aber dafür bei lebendigem Leib gehäutet werden: In „Und über uns schließt sich ein Himmel aus Stahl“ verwebt der Regisseur Peter Staatsmann in der „box + bar“ des DT drei Erzählungen von Thomas Brasch über den Zwang
Am Samstag hatte „Spuren der Verirrten“ seine Premiere im Berliner Ensemble, das neue Theaterstück von Peter Handke, inszeniert von Claus Peymann. Um es kurz zu machen: Es war entsetzlich. Aber doch ein großer Theaterabend
Ein herausforderndes Stück, das die Landesbühne da in Auftrag gegeben und herausgebracht hat: Mit „Steppenglut“ liefert das engagierte Stadttheater Wilhelmshaven auch ein Argument wider die These, das deutsche Theater sei tot und die zeitgenössischen Autoren letztlich seine Mörder