Prügel-Polizisten, zugedröhnte „Star-Club“-Stars und Mädchen mit Klampfe: Das Oldenburger Landesmuseum feiert den Fotografen Günter Zint mit einer Retrospektive – und nicht zuletzt die wilden Sechziger
Ein Fotograf zwischen Bewegung und Berichterstattung: Günter Zint ist meist Teil oder sogar Ausgangspunkt der Geschichte, die er dokumentiert. Als Medienunternehmer war er ein Hasardeur im Dienste seiner politischen Überzeugung. Das Gedächtnis von St. Pauli wäre ohne ihn weit gehend verloren
Als der Frauenfußball in Deutschland noch nicht zugelassen ist, trainieren 1969 bei Tennis Borussia Berlin bereits die ersten Spielerinnen. Ihr Trainer ist der spätere Schlagerproduzent Jack White
Vor 40 Jahren wurde Benno Ohnesorg nahe der Deutschen Oper bei einer Demo erschossen. Sein Tod war ein Fanal für die erstarkende Studentenbewegung. Was erinnert dort noch an den 2. Juni 1967?
Beim Rudi-Dutschke-Impro-Slam im Festsaal Kreuzberg versuchten sich Studenten, Kiezoriginale und Theatersportler in der Technik der spontanen 3-Minuten-Agitation. Die Weltrevolution haben sie nicht ausgelöst – aber die Umbenennung der Kochstraße in Rudi-Dutschke-Straße vorangebracht
Dass der Hamburger Wolf Biermann, der heute 70. Geburtstag feiert, vor exakt 30 Jahren zur historischen Figur werden konnte, macht fassungslos. Aber im zeitgeschichtlichen Kontext betrachtet kann dennoch ein Verstehen gelingen
Die Meinhof-Tochter Bettina Röhl sieht ihre Persönlichkeitsrechte verletzt und verlangt Änderungen am Jelinek-Stück „Ulrike Maria Stuart“, das die RAF gründlich demontiert. Die Uraufführung ist für Ende Oktober am Hamburger Thalia Theater geplant. Regie führt Nicolas Stemann, den das Frauenthema „nur ganz am Rande interessiert“
Hermann Gautier ist einer, der noch als Kommunist geboren wurde. Heute ist er der Letzte, der noch für die KPD im Bremer Parlament sitzen durfte. Danach wurde die Partei vom Bundesverfassungsgericht verboten, auf den Tag genau vor 50 Jahren
Ein Besuch bei den Italienern in Wolfsburg zeigt, dass Kommunikationsprobleme vielleicht niemals überwunden werden können. Dank bester Integration muss man sich deswegen aber heute nicht mehr streiten
Ob Gropiuslerchen oder Westbam: Berlin wird gefeiert. In der Musikvideo-Compilation „Berlinvisionen“ (Brotfabrik) arbeitet Pop dem Stadtmarketing aufs schönste zu
Olaf Leitner trat mit seiner Band Team Beats Berlin 1965 als Vorgruppe der Rolling Stones in der Waldbühne auf. Weil das Konzert keine halbe Stunde dauerte, zerlegten die Fans die Einrichtung
… und die Nachkriegs-Linke gleich mit: Elfriede Jelinek lässt in ihrem Theaterstück „Ulrike Maria Stuart“ die Rivalinnen Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin ein letztes Mal agitieren. Regisseur Nicolas Stemann zeigt zur Eröffnung der Hamburger Autorentheatertage am Thalia eine öffentliche Probe
Berlins beliebtestes Sommerbad wird heute 50 Jahre alt. Im Prinzenbad trifft sich alles, was die Stadt ausmacht: Studis, Hartz-IVler und Muttis; Alkis, Kiffer und Sportler. Zum Jubiläum kostet der Eintritt schlappe 50 Cent
Im Februar vor 40 Jahren wurde das Amerika Haus nach einer Demo mit Farbeiern beworfen. Viele Westberliner sahen darin einen Frevel gegen die Schutzmacht USA. Dabei war es teilweise Zufall, dass das Haus zur Zielscheibe wurde
Für eine ganze Generation linksalternativer Gruppen in der DDR war Rudi Dutschke ein wichtiger Bezugspunkt. Dass er die sozialistische Hoffnung aus den Klammern parteikommunistischer Zwänge entließ, machte ihn Robert Havemann ähnlich
Christian Berkel hat versucht, Helmut Schmidt eher zu kapieren als zu kopieren. Im taz-Interview erzählt der fünf Jahre vor der Hamburger Sturmflut geborene Schauspieler, was er an ihm entdeckt hat. Und warum es schwierig sein kann, eine historische Figur zu spielen, die man selbst bewundert