Man entwickelte ihn in der Weltwirtschaftskrise, später wurde er nachhaltiges Symbol des deutschen „Wirtschaftswunders“: Das Hamburger Museum der Arbeit hat dem „Tempo“-Dreirad-Hersteller eine Ausstellung gewidmet und eruiert die Rolle, die die Firma während des „Dritten Reichs“ gespielt hat
Lange tat sich die niedersächsische Stadt Celle schwer mit ihrer NS-Vergangenheit. Nun liegt eine neue Studie vor, die das Massaker an KZ-Häftlingen vom 8. April 1945 untersucht – und erstmals Namen nennt. In Celle war das lange undenkbar
In Deutschlands Bibliotheken stehen rund eine Million Bücher, die im „Dritten Reich“ geraubt wurden. Die meisten davon sind nicht identifiziert. Auch Hamburgs Universitäts- und Staatsbibliothek hat keinen hauptamtlichen Provenienzforscher. Aber sie dokumentiert nun, wie mühsam die Recherche ist
Seit einem halben Jahr beschäftigen sich Neuköllner Stadtteilmütter mit dem Nationalsozialismus. Beim Film über Anne Frank kommen ihnen die Tränen. Der eigene Antisemitismus wird ausgespart.
Der 73-jährige Olaf Ohlsen macht Führungen durch den für Besucher zugänglichen Teil des Bunkersystems unter der Insel Helgoland. Er selbst saß im Zweiten Weltkrieg mit den anderen Helgoländern in diesem Bunker und hoffte, dass er dem Bombenangriff standhält
Sie bewiesen während des Dritten Reichs Zivilcourage, auch gegen den Widerstand ihrer Vorgesetzten: Die Celler Synagoge präsentiert die Lebensläufe von neun Diplomaten, die Juden mit Hilfe von Schutzpässen vor der Deportation retteten. Rehabilitiert wurden nur wenige – und das sehr spät
War er ein Nazi oder war er’s nicht? Eine deutsch-französische Musikakademie hat Fördergelder der Hamburger Toepfer-Stiftung abgewiesen – mit Verweis auf die zweifelhafte Vergangenheit des Stifters. Was sie nicht wusste: Die Stiftung hat die Vergangenheit Toepfers bereits beleuchtet
Nicht nur an die Reichspogromnacht 1938, sondern auch an christlich-jüdische Kooperation wollen die Herbsttage der Jüdischen Musik in Hannover erinnern. Wussten Sie etwa, dass Franz Schubert Psalmvertonungen für den Wiener Kantor schrieb?
Seit 1930 erinnert in Möltenort bei Kiel ein Mahnmal an die deutschen U-Boot-Matrosen. Nicht alle Besucher der denkmalgeschützten Anlage trauern längst vergangener militärischer Größe nach – manche wollen auch einfach nur wissen, wo Freunde und Verwandte einst ihr nasses Grab gefunden haben
1945 nahm ein sowjetischer Offizier tausende Kunstwerke aus der Kunsthalle Bremen mit in Richtung Osten. Zum „Tag der Rückgabe“ zeigt die Kunsthalle Bremen nun 101 Werke, die sie vor acht Jahren von Russland offiziell zurückbekommen hat
Was aus den Kindern wurde, die nach dem gescheiterten Warschauer Aufstand mit ihren Eltern nach Deutschland deportiert wurden: Die Gedenkstätte Bergen-Belsen zeigt erstmals hierzulande die polnische Ausstellung „Banwar 1944“
Unter dem Vorwand eines Erntedankfestes zelebrierte das NS-Regime auf einer Wiese im Weserbergland mehrere Jahre lang sich selbst – und den „Volkskanzler“ Adolf Hitler. Ob das Gelände als Ort des schönen Scheins denkmalschutzwürdig ist oder nicht, darüber herrscht Uneinigkeit
Heute ehrt der FC St. Pauli die Gründer seiner Rugbysparte: Otto und Paul Lang waren als Juden ab 1934/35 nicht mehr wohlgelitten, der eine floh, der andere überlebte das KZ Theresienstadt. Für die Aufarbeitung der Vereinsgeschichte kann die nun enthüllte Gedenktafel nur ein Zwischenschritt sein
In seinem Institut für Sexualwissenschaft focht er für einen liberalen Umgang mit Nicht-Heterosexuellen - bis die Nazis das Haus am Tiergarten am 6. Mai 1933 plünderten. Heute wird Magnus Hirschfeld eine kleine Straße gewidmet - und eine Ausstellung. Er hätte mehr verdient.
Die Stiftung Deutsche Sporthilfe feiert den Gründungsakt ihrer Hall of Fame. Schon die ersten 40 Ruhmeskandidaten zeigen: Die Auswahl ist so diffus wie konfliktträchtig.
Dem Schicksal homosexueller Männer und Frauen zwischen 1919 und 1969 widmet sich jetzt die KZ-Gedenkstätte Hamburg-Neuengamme. Warum sich die Szene nicht vor der Verfolgung durch die Nazis schützen konnte und wie wenig sich nach 1945 für sie änderte, erklärt Kurator Bernhard Rosenkranz
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Vorarbeiten für den „Generalplan Ost“ der Nazis entscheidend mitfinanziert. Warum Wissenschaftler sogar stolz auf ihre Zuarbeit waren, erklärt Willi Oberkrome. Er hat im DFG-Auftrag eine kritische Ausstellung kuratiert, die heute in Hamburg eröffnet wird