Eine Ausstellungsreihe erinnert an den Hamburger Zweig der Weißen Rose. Acht ihrer Mitglieder wurden hingerichtet oder starben in Haft, weil sie sich gegen das Nazi-Regime aufgelehnt hatten. Die Veröffentlichungen dazu sind spärlich.
BUCH Der Mythos vom Auswärtigen Amt als Hort des Widerstands im NS hielt sich lange. Das Buch „Das Amt und die Vergangenheit“ zeigt, wie umfassend es in die Ermordung der Juden eingebunden war
In Otterndorf bei Cuxhaven kamen in den letzten Kriegsjahren 14 Babies von Zwangsarbeiterinnen zu Tode - man hatte sie von ihren Müttern getrennt und in einem unbeheizten Gartenhaus untergebracht. Jahrelang kämpfte eine Initiative, bis ein Mahnmal errichtet wurde.
ERBE Walter Pehle geht in den Ruhestand. Als Herausgeber der „Schwarzen Reihe“ im S. Fischer Verlag rückte er das Dritte Reich zurück in das Bewusstsein der Nation
KARTENSPIEL Seit drei Jahren gibt es das in Hamburg erdachte „Tyrannen-Quartett – die übelsten Dikatoren der Welt“. Auf der Spielwarenmesse in Nürnberg lancierte die „Nürnberger Abendzeitung“ nun einen Skandal um die Hitler-Spielkarte
GEDENKWOCHEN Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus findet im Bezirk Nord wieder die „Woche des Gedenkens“ mit einer Reihe von Zeitzeugengesprächen, Lesungen, Konzerten und Filmen statt
Die Stadt Hamburg besitzt das Budge-Palais, in dem die Hochschule für Musik und Theater residiert, eventuell zu Unrecht. Denn erworben hat sie es 1952 von einem Nachlassverwalter, den noch die Nazis eingesetzt hatten.
Die bundesweit erste Studie zum Nahverkehr während des "Dritten Reichs" von Christoph Strupp zeigt, dass die Hochbahn zügig nazifiziert wurde und große Pläne hatte. Umgesetzt wurde davon allerdings aus Geldmangel nichts.
RESTITUTION Im Restaurant des Hamburger Luxushotels „Vier Jahreszeiten“ hängt ein Gobelin aus der jüdischen Sammlung Budge, die die Nazis zwangsversteigerten. An Rückgabe denkt das Hotel bislang nicht
Weil Martin F. Wenner unbefugt das Erscheinungsbild eines fremden Hakenkreuzes verändert hat, wird gegen den Künstler ermittelt. Und für Streit hat seine Aktion auf dem Höllenberg auch gesorgt. Schließlich kommt er nicht von hier.
Auch Hamburgs Polizei war während des Dritten Reichs fest in den Herrschaftsapparat eingebunden. Das geplante Polizeimuseum blendet diese brisante Zeit allerdings aus. Dabei sei die Forschung schon weiter, sagen die Historiker Jürgen Matthäus und Frank Bajohr.
ERINNERUNG Für den Psychoanalytiker Christian Schneider ist die herrschende Gedenkkultur in Deutschland überholt – eine Qual für die Jugend. Ein Gespräch im Holocaustmahnmal
NS-ZEIT Uwe Fanelli hat nie gezeigtes Filmmaterial aus Zeiten des Nationalsozialismus in Göttingen gesammelt und in einem Film verarbeitet. Dabei macht er den Fehler, unpolitisch sein zu wollen
Zur Nazizeit war Sandbostel bei Bremervörde ein riesiges Kriegsgefangenlager, 1945 starben hier 2.700 KZ-Häftlinge. Heute befinden sich auf dem Gelände ein Heim für "Neufundlaender in Not" - und eine Gedenkstätte. Von der war die Bevölkerung anfangs nicht begeistert.
In Bad Nenndorf verhörten die Briten nach Ende des Zweiten Weltkriegs Nationalsozialisten, aber auch Unschuldige. Dabei kam es auch zu Misshandlungen. Nun versucht die rechte Szene, den Ort für sich zu instrumentalisieren. Eine Richtigstellung.