Vier international bekannte Aalforscher wurden ab 1933 als Juden verfolgt, davon zwei in Hamburg: Hans Lübbert und Ernst Ehrenbaum. Am schnellsten war der „Fischerbote“: Er strich sie noch im Januar-Heft aus seinem Impressum
Bei der Rieseberg-Konferenz treffen sich alte Gewerkschaftler zum Gespräch über Wiederaufbau und Vergangenheitsbewältigung nach 1945. Dabei will man die Zeitzeugen hören – und sich der eigenen Geschichte vergewissern
Bei seiner Gründung vor 40 Jahren war das „Institut für die Geschichte der deutschen Juden“ in Hamburg Deutschlands erste Forschungseinrichtung für deutsch-jüdische Geschichte. Die ist an der Elbe besser erforscht als vielerorts sonst, nach dem besten Weg zum Publikum aber wird weiter gesucht
1943 hat die Norddeutsche Affinerie den Anordnungen der Nationalsozialisten getrotzt und Bronzefiguren aus dem Reichstag vor dem Einschmelzen gerettet. Nach dem Krieg wollte sie niemand haben, schließlich landeten sie im Depot. Jetzt möchte das Unternehmen sie nach Hamburg zurückholen
Streit in der Ökumene: Morgen geht die Seligsprechung von drei der vier Lübecker Märtyrer in die nächste Runde. Weil sie gerade jetzt über die NS-Vergangenheit des Vierten berichtet, wird die katholische Kirchenzeitung heftig kritisiert
Der Besuch des russischen Präsidenten in Hamburg ist nichts Außergewöhnliches. Eine Botschaft wäre es hingegen gewesen, wenn er auf seinem Norddeutschland-Trip an die Weser gereist wäre. Dafür hätte er allerdings jede Menge lang entbehrter Kunst im Gepäck haben müssen
Auf der Suche nach dem verlorenen Gedächtnis: Tanja Dückers und Verena Carls Anthologie „Stadt, Land, Krieg“ verrät, was die Großeltern nicht erzählen, die Enkel aber wissen wollen. Und wenn sie sich auf die Couch legen müssen. Morgen lesen die Autoren in der Baderanstalt
Mit einem öffentlichen Gelöbnis wird heute im Bendlerblock der Attentäter vom 20. Juli 1944 gedacht. Lange verkam der historische Ort zu einem Teil des Pflichtprogramms beim Berlinbesuch von Schulklassen. Und so viel gibt es hier nicht zu feiern
„Von der Katharsis zur Historisierung“: Der Hamburger Publizist Günther Jacob befürchtet, dass in den Debatten um die Wehrmachtsausstellung die Opferperspektive verloren geht
In überarbeiteter Form an den Ausgangsort zurückgekehrt: Zum letzten Mal wird die als „Wehrmachtsausstellung“ bekannt gewordene, strittige Schau in Hamburg gezeigt. Nüchterne Recherche ersetzt einst plakative Elemente, ohne die grundlegenden Vorwürfe zurückzunehmen
„Wenn man mich fragt, was denkt man angesichts des Todes, so sage ich: Schwarz, wie ein schwarzer Vorhang. Keine Angst“: Ein Porträt der in Prag geborenen jüdischen Pianistin Alice Herz Sommer, die das KZ Theresienstadt überlebte und in diesen Tagen in London ihren 100. Geburtstag gefeiert hat
Grund war als Schwuler zur Heimlichtuerei gezwungen. Denn im Westen war Homosexualität bis 1969 kriminalisiert wie unter den Nazis. Rita T. lebte als Lesbe in Ostberlin. Dort war die Gesetzgebung zur Homosexualität an jene der Weimarer Zeit angelehnt. Zwei Porträts von WALTRAUD SCHWAB
Peter Weiss und das „Inferno“: Claudia Heinrich und Berthold Brunner sprechen in ihrem Vortrag am Mittwoch über den Schriftsteller und seine Auseinandersetzung mit den deutschen Verhältnissen
Im Weddinger Antikriegsmuseum können Schüler dem Schrecken des Krieges ins Gesicht schauen. Das 1925 von Ernst Friedrich gegründete Museum wurde vor zwanzig Jahren von seinem Enkel wiedereröffnet