Schleswig-Holstein will 52.000 Hektar Bäume loswerden und seinen Landesforst privatisieren – die Regierungspartei SPD ist dagegen, will aber mit der Opposition keine gemeinsame Sache machen
Das Kieler Parlament debattierte über den Verkauf der Landeswälder. Die Grünen befürchten ein schlechtes Geschäft. Sogar die FDP ist dagegen. Und die schleswig-holsteinischen Jäger – aus Angst vor „Betreten verboten“-Schildern
Brennholz ist bei den Berliner Revierförstereien ausverkauft. Zahl der Kaminöfen stieg im Jahr 2005 um zehn Prozent. Schuld an der Renaissance der romantischen Heizung sind steigende Energiepreise
Der Berliner Wald leidet nicht unter dem Trend zum Kaminofen. Die Förster wirtschaften nach ökologischen Kriterien: Nur 70 Prozent des zuwachsenden Holzes werden genutzt, viele absterbende Stämme bleiben als Kleinbiotope liegen
Mein Freund, der Wald, ist krank: In Schleswig-Holstein sind drei Viertel aller Bäume geschädigt. Nur noch 13 Prozent der Buchen sind gesund. Auch den Eichen geht es mies
Der Berliner Stadtwald unterliegt strengen ökologischen Kriterien. Trotzdem ziehen Fällmaschinen durch die Kiefernwälder, die nach Dieselruß stinken. Waldfreunde zeigen dafür kein Verständnis
Der Berliner Wald ist vom Forest-Stewardship-Council (FSC) und von Naturland zertifiziert. Sie verfügen über die Definitionshoheit, was unter ökologischer Waldnutzung zu verstehen ist – Relikte der Weltklimakonferenz von Rio
Nach der Kastanienminiermotte fühlen sich nun auch Napfschildlaus, Lindenmotte und asiatischer Holzbockkäfer in Berlin wohl. 75 Prozent aller Stadtbäume sind durch asiatische Parasiten bedroht
Die Napfschildlaus ist für Bäume gefährlicher als die Miniermotte. Da hilft weder Laubharke noch Chemie. Und weil sie niemand einzeln abpflücken kann, bleibt nur die Hoffnung auf natürliche Feinde. Die aber sind noch nicht gefunden