Prügelnde Polizisten, prügelnde Kommunisten, geprügelte Nazis? Das ist nur die halbe Wahrheit. Das Maiwochenende in Berlin war in diesem Jahr nämlich ruhiger als sonst. Eine Chronologie
Erstmals seit Jahren wird es am 1. Mai eine gemeinsame Revolutionäre Demonstration geben. Diese soll am Potsdamer Platz beginnen, ist erkennbar politisch und will Sozialkahlschlag kritisieren
Mit einem Festbankett am Hermannplatz läuten Linksradikale heute den Countdown zum 1. Mai ein. In den nächsten zwei Wochen sollen weitere kreative Aktionen folgen – unter anderem ein Gratisbesuch der MoMA-Ausstellung
Im Anschluss an die Großdemo versuchen Aktivisten ein Haus der Humboldt-Uni für das Sozialforum zu besetzen. Polizei schreitet schnell zur Räumung. Besetzer entkommen dennoch. Dafür werden rund 100 Nachzügler eingekesselt
Abgeordnete und ihre Nachbarn wollten sie gestern wecken – die Studenten vom Berliner Bündnis gegen Sozialraub. Dann standen sie allein auf der Straße. Die Abgeordneten ließen sich nicht blicken, die Nachbarn blieben auf Distanz
Die Linksparteien wissen nicht so recht, was sie von einem Wahlbündnis halten sollen. Sie fühlen sich sicher, weil solche Bündnisse bisher selten Erfolg hatten. Sorgen machen sie sich nur um die ein oder andere Wählerstimme
Gibt es in Berlin bald ein linkes Wahlbündnis? Der Politologe Gero Neugebauer hält die Gründung eines Protestbündnisses nicht für aussichtslos, findet aber das Thema Bankenskandal zu kurzatmig
… machen Sie dem Bankenskandal endlich ein Ende! Das fordern rund 100 Berliner Bürger in einem Offenen Brief vom Regierenden Bürgermeister. Anlass ist das Volksbegehren zur Bankgesellschaft
Auch Klaus Brake hat den offenen Brief an Klaus Wowereit unterschrieben. Für den Verfasser der „Berlin-Studie“ ist das auch eine Frage der Demokratie. Dass Berlin Geld aus dem Bankenskandal zurückbekommt, glaubt er dagegen nicht
Die Vorbereitungen für die Kreuzberger 1.-Mai-Festspiele haben begonnen. Ein Jugendklub plant ein hoch dotiertes Fußballturnier, um krawalllüsterne Migranten-Kids anzulocken. Das Endspiel wird zur besten Randalezeit angepfiffen
Der Mieterladen und die Sanierungsgesellschaft Gesoplan feiern die Entlassung des Chamissoplatzes aus dem Sanierungsprogramm – aber wegen Meinungsverschiedenheiten nicht mehr zusammen
Antirassistische Initiativen wollen den illegal in Hamburg lebenden Ausländern mit einem Aktionstag Gehör verschaffen: „Gesellschaft für Legalisierung“ aktiv
Die Kunst-Werke wollen in ihrer Ausstellung zur RAF nur Kunst zeigen und die inhaltliche Einordnung anderen überlassen. Konsequente Beschränkung oder verpasste Aufklärung? Zwei Meinungenvon HARALD FRICKE