Die Bezirke sehen den Neuwahlen ihrer Bezirksparlamente im Oktober mit gemischten Gefühlen entgegen, weil dadurch die Reformen blockiert oder zurückgeworfen würden. CDU-Bürgermeister machen gegen die Wahl mobil
Strieder redet erst mit Diepgen über Kompromiss zum Wahltermin und dann öffentlich. Deshalb ist Diepgen nun sauer und will vom Kompromiss nichts mehr wissen. Das erregt wiederum die SPD
■ taz-Serie über Einzelbewerber bei der Abgeordnetenhauswahl (Teil 3): Georg Stadnik weiß aus Erfahrung, dass er keine Chance hat. Doch er hofft, dass sich zumindest sein Bekanntheitsgrad erhöht
■ Berlins Obdachlose „scheißen“ auf die Wahl zum Abgeordnetenhaus. Beim letzten Mal gingen nur 40 von ihnen wählen. Eine Wahlumfrage der Zeitung „motz“ scheiterte am mangelnden Interesse
■ SPD-Fraktionschef Klaus Böger räumt beim Wahlkampf erhebliche organisatorische Probleme seiner Partei ein: Die SPD müsse Kommunikationsformen für das 21. Jahrhundert entwickeln
■ Die KPD/RZ, Partei aller Kreuzberger, will mit dem Schlachtruf „Euch Diät, uns Diäten“ in die BVV einziehen. Im SO 36 wurde schon einmal fröhlich eingeschenkt, denn die „Wiedereinführung der Demokratie in Kreuzberg“ steht unmittelbar bevor
■ Neueste Peinlichkeit im Wahlkampf: Der Zehlendorfer Bezirksverband erweckt den Anschein, den Spitzenkandidaten loswerden zu wollen. Mit „Glatze“ sind Rechtsradikale, nicht Momper gemeint
■ Obwohl Walter Momper einen rot-grünen Regierungswechsel will, würde er auch in einem von Diepgen geführten Senat für eine „konstruktive Rolle“ zur Verfügung stehen
■ SPD stellte Kandidaten nichtdeutscher Herkunft für das Abgeordnetenhaus vor: „Kulturelle Vielfalt bringt auch Probleme mit sich.“ Jetzige SPD-Fraktion ist deutsch pur
■ SPD verspricht Stellenabbau und hartes Sparen, CDU sorgt sich um die kleinen Leute. Während die Finanzsenatorin um den Haushalt ringt, verteilt die Union schon Senatsposten
■ Die Ergebnisse lassen sich kaum übertragen, trotzdem gilt die Europawahl als Test für die Berlin-Wahl im Oktober. Bei einem schlechten SPD-Resultat wird die Aufholjagd mühsam
■ Die Kreuzberger PDS hat ihr Programm zur BVV-Wahl im Oktober beschlossen. Sie will mit sieben Prozent der Stimmen und drei Abgeordneten ins Bezirksparlament einziehen
An einem schwülen Sommerwochenende wählten die Grünen ihre Landesliste für die Abgeordnetenhauswahl. Auf den aussichtsreichen 20 Plätzen sind fünf Ostler und sechs KandidatInnen unter 40 Jahren ■ Von Dorothee Winden