Teil 4: Der Wissenschaftler(ÜBER)LEBEN IN BERLIN (4) Felipe de Silva ist Forscher. Er leitet ein Projekt, das sich mit Solarenergie beschäftigt. Der 34-Jährige ist zufrieden mit seiner Arbeit, er fühlt sich weder unter- noch überfordert. Ihn stört jedoch, dass er nur einen befristeten Arbeitsvertrag hat und die viele Verwaltungsarbeit. Auch die Bezahlung könnte noch etwas besser sein, findet de Silva, der zuvor über ein ähnliches Thema promoviert hat. Seine Selbsteinschätzung: irgendwo in der Mitte der Gesellschaft
Verleger Jörg Sundermeier ist auch als Journalist tätig. Der 41-Jährige glaubt, dass seine Arbeit die Welt besser macht - Geldsorgen hat er trotzdem immer wieder.
Mit neuen Honorarregelungen will der Senat MusikschullehrerInnen zu selbstständigen UnternehmerInnen machen. Die protestieren gegen die Prekarisierung.
SOZIALES Die SPD blockiert Gelder für den öffentlich geförderten Beschäftigungssektor. Das ist in der Partei umstritten. Die Linkspartei fürchtet um ihr Prestigeprojekt
Der Finanzsenator will das Auffangbecken für überzählige Mitarbeiter der Verwaltung auflösen und die nicht Vermittelbaren abfinden. Oppositionspolitiker kritisieren Stellenpool.
Ältere Lehrkräfte sollen zwei Stunden pro Woche weniger unterrichten müssen, findet die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft. Kein Streik, aber Protestaktionen geplant.
FRAUENFÖRDERUNG Nach dem jüngsten Bericht zum Landesgleichstellungsgesetz steigt der Frauenanteil im öffentlichen Dienst. Aber: Je höher die Position, desto weniger Frauen sind in Landeseinrichtungen vertreten
Die Berliner werden älter, die Brandenburger weniger - und Kammern und Gewerkschaften streiten darüber, wer künftig die Arbeit erledigen und die Wirtschaft am Laufen halten soll.
Seit 20 Jahren hat Berlin ein Gleichstellungsgesetz. Eins der fortschrittlichsten im Land, sagt Ver.di-Frauenvertreterin Heidemarie Gerstle. Trotzdem gibt es noch zu wenig Chefinnen.
VERWALTUNG Eine „Testmail“ an alle Mitarbeiter des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf sollte klären, ob die auch flugs antworten. Der Personalrat spricht von „Verhaltenskontrolle“ und klagt dagegen
Menschen aus Asien, Afrika oder Osteuropa schuften in Berlin zu unwürdigen Bedingungen. Der Verein Ban Ying versucht sie mit ungewöhnlichen Mitteln zu erreichen.
Nach der Forderung, Hartz-IV-Empfänger gegen Hundekot einzusetzen, distanziert sich der grüne Fraktionschef Volker Ratzmann von der Abgeordneten Claudia Hämmerling - aus Angst vor dem Wähler.