Am 1. Mai bleibt es in Kreuzberg friedlich: Die Mayday-Parade ist mit über 4.000 Teilnehmern ein voller Erfolg. Auf dem Myfest feiern 10.000 Menschen – kaum gestört von einem Autonomen-Zug
Auf ihrem Parteitag treibt die Wahlalternative ihren gemäßigten Flügel zum Auszug. Die Befürworter einer Fusion mit der Linkspartei kündigen an, den WASG-Landesvorstand nicht mehr zu unterstützen
Vorstellung des Verfassungsschutzberichts zeigt: Die NPD rekrutiert mehr Mitglieder, Trotzkisten strömen in die WASG, und der Innensenator kennt das Wetter am 1. Mai
Die Bundes-WASG fordert von der Berliner Wahlalternative die Rücknahme der Anmeldung zur Wahl und lädt zum Gespräch. Die Berliner wollen aber mit einer eigenen Kandidatenliste Fakten schaffen
Hamburger Polizei muss rechtswidriges Vorgehen gegen eine Antifa-Demo eingestehen. Wasserwerfer hatten Protestler gegen Neonazi-Aufmarsch von der Straße gefegt. Strafanzeige gegen Polizeiführer angekündigt
Oskar Lafontaine ruft WASG und Linkspartei zu Geschlossenheit auf. Vergeblich: Eine Woche vor der Urabstimmung haben sich die meisten WASG-Mitglieder entschieden. Sie sind gegen die Fusion
Heiligenverehrung auf sozialistisch: Genossen, Gewerkschafter und Friedensbewegte erinnern auf dem Waller Friedhof an das Ende der Bremer Räterepublik. Die Köpfe der Aktiven sind ergraut, doch der revolutionäre Elan ist ungebrochen
Die Botschaft einer WASG-Grundsatzkonferenz ist eindeutig: Zur Wahl will man allein antreten – und gegen die Linkspartei. Um das durchzusetzen, nutzt der Vorstand alle Regeln der Parteitagsregie
Vorstandsmitglied Lucy Redler hält den eigenständigen Wahlantritt der WASG für wahrscheinlich. In der Opposition könne man Widerstand besser mobilisieren – und bei Zwangsumzügen durch Hartz IV notfalls die Straße blockieren
Auf dem Parteitag der WASG wählt der linke Flügel sich selbst in den Vorstand. Die „Realos“ blieben den Vorstandswahlen wieder einmal fern und erwägen juristische Schritte. Bei der PDS ist Klaus-Rainer Rupp einer seiner eigenen Nachfolger