Ein Jura-Professor der FU hat 143 Verfahren gegen Berliner Polizisten untersucht. Sein Ergebnis: In zwölf Fällen hätte eine individuelle Kennzeichnung der Beamten die Arbeit der Ermittler erleichtert.
Namensschilder auch für geschlossene Polizeieinheiten - mit der Umsetzung von Glietsch' Forderung ginge endlich eine Forderung von Bürgerrechtsgruppen in Erfüllung. Doch Skepsis ist angebracht.
Mit der Einführung der neuen blauen Uniformen will Polizeipräsident Glietsch, dass alle Polizisten künftig ihren Namen auf der Brust tragen. Gutachter spricht sich gegen die Kennzeichnungspflicht aus.
Die Bremer Innendeputation ist sich weitgehend einig: Der Polizeieinsatz gegen die Frankfurter Fans am vergangenen Wochenende war okay – denn diese hätten Randale gewollt und schließlich habe man die Richtigen erwischt
Die Bremer Polizei muss sich nach ihrem Einsatz beim Bundesligaspiel am Wochenende massive Kritik anhören. Sie hatte für vier Strafanzeigen 234 Fans stundenlang präventiv in Gewahrsam genommen, offenbar unter miserablen Haftbedingungen
Gewerkschaft der Polizei bestätigt: Die von Polizeipräsident Glietsch als Waffe eingestuften Quarzhandschuhe werden von vielen Beamten seit Jahren genutzt. Das sei toleriert worden. Linkspartei und Grüne kritisieren Rückfall in alte Zeiten.
Schlagverstärkende Handschuhe sind keine Ausnahme bei der Polizei. Ein Beamter schätzt: Jeder Fünfte in den Einsatzhundertschaften hat sie. Polizeipräsident hatte sie als Waffe bezeichnet.
Wie soll der Punk oder der fußballfanatische Hooligan jemals glaubhaft nachweisen, dass seine blutige Nase von einem schlagkraftverstärkenden Quarzssandhandschuh verursacht wurde? Keine Chance! Das Klischeebild des brutal zuschlagenden Bullen wird leider ein Comeback erleben.
Der Staatsschutz zieht bei der Ermittlung gegen Schülerdemonstranten alle Register: Mit Fotos will die Polizei in den Schulen nach Tätern fahnden, Aufkleber sollen auf DNA-Spuren untersucht werden. Derweil besuchen Schüler die wieder aufgebaut Austellung.
Castor-Transport 2008: Dreimal so viele Demonstranten wie beim Transport der Atommüllbehälter vor zwei Jahren – und sogar weniger Polizeieingriffe. Innenminister will Protestler künftig stärker persönlich zur Verantwortung ziehen
Ein Polizeibeamter und ein Demonstrant schildern, wie sie die Castor-Demonstrationen erlebt haben: als zwiespältigen Einsatz der eine – als beindruckendes Aufbegehren der andere. Eine andere Lösung für den Atommüll wünschen sich beide. Protokolliert von FRIEDERIKE GRÄFF
Fünfmal konfiszierte die Polizei in Oldenburg in diesem Jahr bereits Geld bei Flüchtlingen, die mehr als 50 Euro dabei hatten. Der Flüchtlingsrat spricht von einer neuen Qualität der Demütigung
Bei einem großen Rechtsrock-Konzert in dem kleinen nordwest-mecklenburgischen Dorf tritt der Sänger der verbotenen Band „Landser“ auf. Staatsmacht erkennt „keine Zwischenfälle, die ein Eingreifen erforderlich machten“
Die Ordnungshüter konfiszieren von Asylbewerbern aus dem Flüchtlingslager Blankenburg neuerdings Geld, wenn diese mehr als 50 Euro dabei haben. Man geht davon aus, dass das Geld illegal erworben wurde
Journalistenverbände protestieren bei der niedersächsischen Polizei dagegen, dass sich ReporterInnen beim Castor-Transport akkreditieren lassen sollen und rufen zum Boykott auf. Polizei will Einsatzkräfte in Sachen Presseausweise schulen