ASYL Flüchtlinge in Schleswig-Holstein, die falsche Angaben zu Alter oder Herkunft gemacht haben, werden nicht länger automatisch abgeschoben. Das ist in Deutschland einmalig
Hamburger Senat findet keinen Betreiber für Notunterkunft. Kirchenasyl will er hingegen respektieren. 50 Flüchtlinge übernachten jetzt in einer Kirche auf St. Pauli.
VonKai von Appen, Janina KrupopundSven-Michael Veit
Immer mehr Asylsuchende kommen nach Berlin und landen in immer größeren Sammelunterkünften. Selbst die Erstaufnahmestelle Motardstraße könnte nun ausgebaut werden.
Eine Familie soll ins Kosovo abgeschoben werden, obwohl die Kinder hier geboren sind. Aus Sicht ihres Anwalts verträgt sich das nicht mit dem Paradigmenwechsel in der Flüchtlingspolitik.
Der Landkreis Harburg wird nun doch keine Flüchtlinge im Örtchen Undeloh unterbringen. Die Betreibergesellschaft ist ausgestiegen: In der Gemeinde fehle die Grundakzeptanz.
Acht Jahre nach ihrer Abschiebung in die Türkei ist Gazale Salame zurück bei Mann und Töchtern. Niedersachsens neuer Innenminister Boris Pistorius (SPD) will solche Familientrennungen vermeiden
AUFENTHALT Die Dauer allein macht’s nicht: Weil seine Haftstrafe sich aus mehreren kürzeren zusammensetzte, darf ein straffällig gewordener Flüchtling vorerst nicht abgeschoben werden
Darf ein minderjährig Abgeschobener für die Kosten der Abschiebung belangt werden, wenn er Jahre später wieder nach Deutschland einreist? Nicht unbedingt, findet das Oberverwaltungsgericht Lüneburg.
BÜROKRATIE Zusammenführung zieht sich hin: Das Land Niedersachsen und der Kreis Hildesheim verzögern dem Flüchtlingsrat zufolge eine Rückkehr der abgeschobenen Gazale Salame
GUTSCHEINPRAXIS Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) will nicht angeordnet haben, dass AsylbewerberInnen Sozialleistungen in Gutscheinen statt in bar nachgezahlt bekommen
FLÜCHTLINGE II Eine geplante Sammelunterkunft im reichen Bremer Stadtteil Schwachhausen stößt bei CDU und Anwohnern auf Kritik. Im Ostertor-Viertel fand ein Petition für ein Asylheim große Unterstützung
PAPIERLOS Drei Hamburger Mädchen und ihre Mutter sollen nach Honduras ausgewiesen werden, weil die Mutter ohne Aufenthaltsstatus an der Elbe lebte. Mitschüler und Pfadfinder protestieren im großen Stil