VERGABEGESETZ Gewerkschaften und Opposition wollen den Mindestlohn im Gesetz – aber auch strenge ökologische Kriterien. Unternehmensverbände wollen überhaupt keine Vorgaben für den Mittelstand
WARNSTREIK An mehreren Standorten des Klinikkonzerns Damp Holding kam es zu Arbeitsniederlegungen. Die Mitarbeiter fordern vor allem einen besseren Gesundheitsschutz – für sich selbst
Überraschend hat sich Klaus Wowereit für die nächsten Verhandlungen im öffentlichen Dienst angekündigt. Prompt sagt die GEW ihren Warnstreik ab. Ver.di hält dagegen am Ausstand fest.
Bei dem Autozulieferer sollen wochenlang Mitarbeiter ausgehorcht worden sein. Insolvenzverwaltung spricht lieber von einem "Sicherheitsbeauftragten". Gewerkschaft findet das indiskutabel.
WIRTSCHAFTSKRISE Gehaltskürzungen von bis zu 20 Prozent akzeptieren die Beschäftigten der fünftgrößten Containerreederei der Welt – in der Hoffnung, ihren Arbeitsplatz über die nächsten Jahre zu retten
In einem Callcenter in Kreuzberg sind hunderte Arbeitsplätze in Gefahr - befürchten Gewerkschaft und Senat. Die Geschäftsführung schweigt, die Mitarbeiter werden über ihre Zukunft im Dunkeln gelassen
HARTER JOB Angelika W. war von ihrem Chef gefeuert worden, weil sie an einem Warnstreik teilnahm. Nun arbeitet sie wieder – in dem Job, der mit schweren Maschinen und täglichem Stress ihren Rücken ruiniert
Die Gebäudereiniger streiken für mehr Geld. Sie könnten viel Druck machen, denn ohne sie verdreckt die Stadt. Aber nur wenige trauen sich, in den Ausstand zu treten.
LOHNDUMPING Am Welttag für menschenwürdige Arbeit durchsuchten mehrere hundert Ermittler diverse Subunternehmer der Hamburger Werft Blohm+Voss. Die Firmen sollen Osteuropäer ausgebeutet haben
Hamburger Arbeitsgericht verurteilt die kirchliche Stiftung Alsterdorf zur Zahlung eines Schmerzensgeldes wegen religiöser Diskriminierung. Grundsatzfrage bleibt weiter ungeklärt.
Mindestens 7,50 Euro brutto pro Stunde soll in Zukunft erhalten, wer im Auftrag des Landes und der Bezirke arbeitet - aber auch nur dann. Die Christdemokratie befürchtet einen "Marketing-Gag".
Prämien und die Aussicht auf Vollzeitbeschäftigung sollen Junglehrer nach Mecklenburg-Vorpommern locken. Ihre älteren Kollegen, die 1995 zur Teilzeit gezwungen wurden, protestieren.
Unternehmer und Gewerkschaften fordern mehr Familienfreundlichkeit im Beruf. Unklar bleibt, wie: Die IHK will flexiblere Arbeitszeiten, der DGB das Gegenteil.