Marina Pawlowa-Silwanskaja, Historikerin und Mitarbeiterin der Carnegie-Stiftung in Moskau, über Tricks im Wahlkampf, die Rolle des Tschetschenienkrieges und den neuen Konsens der Eliten
Präsident Jelzin will die tschetschenischen Rebellen besiegen, einen zweiten Bodenkrieg will er nicht. So setzt er, wie der Westen im Kosovo, auf Luftangriffe ■ Von Barbara Kerneck
Der Besuch des montenegrinischen Präsidenten Djukanovic in Moskau zeigt, dass die russische Führung nicht mehr allein auf Milosevic setzt. Doch viele Köche wirken in der Außenpolitik mit ■ Aus Moskau Klaus-Helge Donath
Offensichtlich gab Präsident Boris Jelzin selbst den Befehl, ein Vorauskommando in das Kosovo zu schicken. Mit Erfolg. Rußland soll jedenfalls eine eigene „Besatzungszone“ erhalten ■ Aus Moskau Klaus-Helge Donath
■ Wiktor Tschernomyrdin schlägt nach erfolgreicher Mission zuhaus der kalte Hauch der Ablehnung entgegen. Lob aus den USA entfacht einen Sturm des Widerspruchs
■ In mühsamen Verhandlungen wurden die Standpunkte der Nato, Rußlands und Belgrads auf einen gemeinsamen Nenner gebracht. Tschernomyrdin und Ahtisaari legten in Belgrad ein Dokument vor, das noch Lücken aufweist
■ Kanzler Schröder sieht nach Gespräch mit russischem Sondergesandten Tschernomyrdin neuen Impuls für Verhandlungen über Kosovo. Nato-Rakete zerstört Wohnhaus in Bulgarien
■ Washington dringt auf eine Seeblockade Jugoslawiens. UNO-Generalsekretär Annan will zu Beratungen über Kosovo nach Moskau reisen. OSZE berichtet von schwersten Menschenrechtsverletzungen im Kosovo. Rußlands Patriarch Alexij II. zelebriert Messe in Belgrad
Das neue Bemühen des Westens, Rußland in die Lösung der Kosovo-Krise einzubeziehen, überbrückt kurzfristig innenpolitische Differenzen ■ Aus Moskau Klaus-Helge Donath
■ Versorgt Rußland Jugoslawien mit Spionageerkenntnissen über Nato-Angriffe? Stürzt Montenegros Regierung? Zwang Milosevic den Albaner-Führer Rugova zum Gespräch? Propaganda, Spekulation und nicht überprüfbare Information ersetzen oft Tatsachen in diesem Krieg.
■ Der Kurzbesuch des russischen Premiers Primakow in Belgrad weckt bei den Menschen große Erwartungen. Das Bild vom treuen Verbündeten ist in den Staatsmedien täglich präsent
■ Von Moskau nach Belgrad nach Bonn: Der russische Premier Primakow ist derzeit der einzige, der einen dünnen Gesprächsfaden zwischen den Kriegsparteien spinnt. Die Nato verstärkt ihre Bombenangriffe auf Jugoslawien, die Vertreibung aus dem Kosovo geht ungehindert weiter