■ Kanzler Schröder sieht nach Gespräch mit russischem Sondergesandten Tschernomyrdin neuen Impuls für Verhandlungen über Kosovo. Nato-Rakete zerstört Wohnhaus in Bulgarien
■ Der Luftangriff auf eine serbische Kleinstadt sorgt bei der Nato für Erklärungsnotstand. Getroffen wurden mehrere Wohngebäude. Die Opfer sind Zivilisten, darunter Kinder
■ Grüne Landesverbände stellen sich hinter Außenminister Fischer. Für die Kritiker der Nato-Bomben gilt die Bundesversammlung als Stichtag für einen eventuellen Parteiaustritt
■ Für die Nato ist die Residenz am Stadtrand von Belgrad ein „legitimes militärisches Ziel“. Offiziell steht Jugoslawiens Staatschef nicht auf der Abschußliste der Allianz. Doch der Druck auf ihn wird deutlich verstärkt
■ Nato-Bomben haben eine Belgrader Parteizentrale zerstört. Auch eine Autobahnbrücke über die Donau blieb von den Angriffen nicht verschont. Die Behauptung des Militärbündnisses, keinen Krieg gegen das serbische Volk zu führen, empfindet inzwischen jeder als blanken Zynismus
■ Norwegens Außenminister läßt kein gutes Haar an den Brüsseler „Falschinformationen“. Der Wissensstand über den Angriff auf den Flüchtlingskonvoi ist weiter ungenügend
■ Bundesvorstand erklärt, Entsendung deutscher Truppen nicht zustimmen zu wollen. Nato sät weiter Verwirrung um Bombardierung von Flüchtlingskonvoi. Kosovo-Grenzen gesperrt
■ Tausende Kosovo-Albaner werden vertrieben. Die Flüchtlinge berichten über serbische Greueltaten. Bislang schwerste Bombenangriffe in Belgrad. UN-Sicherheitsrat sehr besorgt
Militärische Maßnahmen sollten im Abkommen von Rambouillet ausgespart bleiben. Doch der Westen entschied anders – und Jugoslawien verweigerte die Diskussion ■ Von Andreas Zumach
■ Die Nato-Luftangriffe gegen Jugoslawien begannen am 24. März. Seitdem wurden die Kampfeinsätze mit jedem Tag heftiger und der Flüchtlingsstrom aus dem Kosovo größer
■ US-Außenministerin Albright hält Einsatz von Bodentruppen jetzt auch ohne Abkommen für möglich. Die Nato verstärkt ihre Luftangriffe auf Jugoslawien und greift auch zivile Ziele an
■ Kein Raum für Politik: Primakows Mission ist gescheitert. Die Logik des Nato-Kriegsplans fordert die Verstärkung der Bombenangriffe. Phase 3 der Operation „Allied Force“ beginnt. Doch in der Logik des Krieges könnte auch der Einsatz von Bodentruppen in naher Zukunft liegen. Noch dementieren das die verantwortlichen Politiker der Allianz.
■ Ein kleiner, sehr, sehr kleiner Hoffnungsschimmer: Heute soll Rußlands Premier Jewgeni Primakow in Belgrad Möglichkeiten zu einem Ende des Kriegs auf dem Balkan ausloten. Die Nato bombt indessen weiter, die Meldungen über serbische Greueltaten mehren sich, und der Einsatz von Nato-Bodentruppen scheint bei einer Fortsetzung des Krieges unausweichlich.