EuGH: Die Bundesrepublik hat türkische Arbeitnehmer, die ihr Geburtsdatum nachträglich korrigieren ließen und früher Rente beziehen wollen, nicht diskriminiert
Von den Ideen der Grünen ist beim neuen Staatsbürgerschaftsrecht so gut wie nichts mehr übrig geblieben. Innenminister Schily (SPD) hat der FDP nachgeben ■ Aus Bonn Thorsten Denkler
■ Der grüne Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir zur Kunst der Oppositionspartei FDP, eine der wichtigsten Reformen der rot-grünen Regierung zu sabotieren: das neue Staatsbürgerschaftsrecht
■ Beim Reformprojekt Doppelpaß ist das SPD/FDP-regierte Rheinland-Pfalz jetzt im Bundesrat das Zünglein an der Waage. Der Mainzer Justizminister Caesar fordert von Rot-Grün in Bonn einzulenken
■ Die von Rot-Grün geplante doppelte Staatsbürgerschaft, gegen die die Union jetzt mobil macht, verheißt eine Umorientierung deutscher Selbstbetrachtung. Der Integrationsprozeß wird nicht einseitig sein. Die Deutschen werden lernen, ihr Deutschsein komplexer zu erleben.
■ Ozan Ceyhun, Abgeordneter für die Bündnisgrünen im Europaparlament, über die Staatsangehörigkeitsdebatte in Deutschland und die Integrationsmodelle anderer Staaten
Die Reform der Staatsbürgerschaft macht das Einbürgerungsverfahren zwar deutlich einfacher. Aber nicht unbedingt kürzer – weil es an Geld und Personal fehlt ■ Von Vera Gaserow
Lars Kittlaus kommt aus Sachsen, Pavel Zeman aus Sokolov. Sie haben in Cheb, Tschechien, geheiratet. Die Bundesrepublik erkennt ihre Ehe nicht an. Im Gegenteil. Sie verweigert Pavel die Aufenthaltserlaubnis – und gefährdet damit ihre Beziehung ■ Von Jens Rübsam (Text) und Bernd Hartung (Fotos)
■ Im Bundestag scheiterte der SPD-Antrag, die doppelte Staatsbürgerschaft einzuführen. SPD kündigt Novelle "mit neuen Mehrheiten" für 1999 an. Junge Wilde hielten Fraktionsdisziplin