In den 60er-Jahren war die Karl-Marx-Allee das moderne Gegenstück zur Stalinallee: luftig und visionär. Heute wartet der Ostberliner Boulevard auf neues Publikum. Ein Spaziergang
Zehn Jahre nach der Schließung ist wieder Leben im Palast – zumindest virtuell. In Berlins Mitte stehen sich längst nicht nur Schloss- und Palastfans gegenüber, sondern auch zwei Generationen
Am Majakowskiring in Berlin-Pankow siedelte in den 50er-Jahren die Politprominenz der DDR. Von der ist heute nur Lotte Ulbricht geblieben. Und auch die Träume der Immobilienhändler, die hier nach der Wende ein Nobelviertel ansiedeln wollten, sind verflogen. Diplomaten verließen sogar das einstige Botschaftsviertel im Osten. Jetzt entstehen kleinteilige Stadtvillen mit Eigentumswohnungen
Hagen Koch half beim Bau der Mauer und riss sie im staatlichen Auftrag wieder ab. Doch die Mauer zu seinem Sohn kann der ehemalige Stasi-Offizier nicht überwinden. Denn der saß im Stasi-Knast
taz-Serie „Zwischenzeiten“: Vor zehn Jahren war die D-Mark in Ostberlin eingeführt, das Grundgesetz noch nicht. Für viele Ostler ging der Aufbruch zu Ende, Westberliner suchten ihn in der Noch-DDR
Heute soll das Ahornblatt abgerissen werden. Doch längst schon hat sich eine Gegenwehr zum Abriss der Nachkriegsmoderne herausgebildet. Um DDR-Nostalgie geht es dabei nicht, sondern eher gegen den Ausverkauf und die Privatisierung der Stadt
■ Eine Woche nach dem Fall der Mauer demonstrierten auch die Studenten. Zehn Jahre später leidet die Humboldt-Universität unter allen Krankheiten des westlichen Uni-Systems
An der Grenze zwischen Ost und West züchten Kreuzberger Familien ihr Gemüse. Obwohl der Acker westlich der Mauer lag, zählte er zum Staatsgebiet der DDR. Irgendwann wird der Acker einer Straße weichen müssen, doch vorerst dulden die Behörden den Status quo ■ Von Annette Rollmann
Der Mosambiker Clemens hat den Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus gleich zweimal erlebt: in seiner Heimat und in der Deutschen Demokratischen Republik ■ Von Ursula Trüper
Im Schatten der Mauer wuchs 28 Jahre eine ganz spezielle Spezies Mensch heran: der Westberliner. Keiner hat nach der Wende so viel verloren wie er. Eine Rückblende ■ von Philip Meinhold
taz-Serie „Zehn Jahre Mauerfall“: Die Blümels lebten 27 Jahre im „Schutz der Mauer“ nur einen Steinwurf von Westberlin entfernt am kürzeren Ende der Sonnenallee. Den Erfolgsfilm über ihre Straße, der derzeit in den Kinos läuft, empfinden sie als Satire ■ Aus der Sonnenallee Julia Naumann
■ Zwei „Ossis“ und einem „Wessi“ fällt zum Thema „Zehn Jahre Mauerfall“ Nachdenkliches und Skurriles ein: Integrationsspiele in der Schule und seltsame „Jokes“ über die DDR-Vergangenheit
■ Im Rahmen einer Forschungsarbeit untersuchten Studenten der Humboldt-Uni entlang der ehemaligen Berliner Grenze Nachbarschaftsbeziehungen. Fazit: Ost-West-Probleme gibt es nicht
taz-Serie „10 Jahre Mauerfall“: Nach der Flucht vor den Bolschewiki baute sich Sergej Schilkin in Ostberlin ein Schnaps-Imperium auf, wurde enteignet und genießt jetzt die Früchte seiner Arbeit. Warum er den Sozialismus überlebte und im Kapitalismus erfolgreich ist ■ Von Annette Rollmann