Noch immer verweigern sich etliche Fußballklubs der Beschäftigung mit ihrer Geschichte während der Nazidiktatur. Nicht selten sind es die Fans der Vereine, die die Forschung vorantreiben.
Erfunden wurde der Fackellauf von den Nazis. Die Sportfunktioniäre haben ihn institutionalisiert. Ein paar Mal gelang es schon, die Flamme auf ihrem Parcours zu bewässern.
Ein dickes Buch übers Tätersein: Jonathan Littells Roman "Die Wohlgesinnten" erzählt die Geschichte eines SS-Offiziers und verbleibt an der Oberfläche der Monstrosität.
Der Sänger Bruno Schleinstein hat in einem Film von Werner Herzog den Kaspar Hauser gespielt, einen verlassenen Jungen. Er selbst wuchs während der Nazizeit in Heimen auf – und lernte erst durch das Akkordeon, über das Erlebte zu sprechen
Sie hatten das Nazi-Regime überlebt und wurden zwischen 1946 und 1948 im Blankeneser „Weißen Haus“ untergebracht. Später wanderten sie nach Israel, Großbritannien und in die USA aus. Derzeit sind 50 einstige Bewohner in Hamburg zu Besuch
Die Verfilmung der Lebenserinnerungen des schwarzen Deutschen Hans-Jürgen Massaquoi, „Neger, Neger, Schornsteinfeger“, zeichnet ein glaubwürdiges Bild der NS-Zeit (So./Mo., 20.15 Uhr, ZDF)
Die historische Verantwortung, in der man steht, betonen und sich dabei als Opfer charakterisieren. Schließlich sieht man sich unverschuldet in diese Verantwortung gestellt: Der Normalisierungsdiskurs am Beispiel der Friedrich Christian Flick Collection
Ohne Anlass zu Opferdiskursen: Mit dem TV-Movie „Dresden“ besteht das ZDF die Probe, eine deutsche Kriegstragödie sensibel fürs Fernsehen umzusetzen (So., 20.15 Uhr, und Mo., 20.15 Uhr)
Die Studie zur NS-Geschichte der Dresdner Bank wird in ihrer Firmenzentrale vorgestellt. Damit hat der Protest des Zentralrats der Juden Erfolg. Erst sollte sie im Jüdischen Museum gezeigt werden
Ausgerechnet Fans des Fußballclubs der Hitlerstadt Braunau am Inn fallen mit rechtsradikalen Gesten auf. Nun ermittelt die Staatspolizei wegen Verstoßes gegen das NS-Verbotsgesetz gegen sie
Im Zweiten Weltkrieg wollte die „New York Times“ so ausgewogen sein, dass sie ihren enormen Einfluss nicht für ein Ende des Holocaust in die Waagschale werfen wollte – wider besseres Wissen
Hitler im Hintergrund, vorn im Bild das Volk: So versucht das Doku-Drama „Die letzte Schlacht“ (So., 15.40 Uhr, Arte) die Zeit rund um die Kapitulation des Dritten Reiches darzustellen – und scheitert
In seiner gerade erschienenen Max-Schmeling-Biografie geht Martin Krauß vor allem der Frage auf den Grund, wie der kürzlich verstorbene Boxer zum größten Sportidol des Landes werden konnte
CDU und FDP wollen in Steglitz-Zehlendorf an das Kriegsende vom 8. Mai 1945 erinnern – vor allem an das deutsche Leid. Seit einem Monat hagelt es Kritik. Heute könnte das Bezirksparlament den Beschluss revidieren. Doch die Fronten sind verhärtet
Die Sammlung und Ausstellung menschlicher Präparate und Leichen findet weitgehend in einer gesetzlichen Grauzone statt. Nur in wenigen Bundesländern existieren verbindliche Sektionsgesetze
Verrostete Federn tauchen in die schwarze Bitternis ihres Herzens: In seiner brillanten Streitschrift „Kulturbolschewismus?“ hat Paul Renner 1932 die Strategien der Nazis analysiert, kulturelle Hegemonie zu erlangen. Die vergessene Studie ist nun als fotomechanischer Nachdruck wieder zugänglich
Eine Lebensgeschichte in Tel Aviv: Katharina Hacker hat mit „Eine Art Liebe“ einen Roman über einen Überlebenden des Holocaust geschrieben. Es ist auch ein Versuch über das Schreiben und den Umgang mit fremden Biografien