Die deutsch-türkische Europaschule in Berlin wurde nach dem liberalen Schriftsteller Aziz Nesin benannt. Zum Missfallen konservativer Eltern. Der Streit um den Namen steht für gesellschaftliche Veränderungen in der türkischen Community
Die Berliner Islamische Föderation e. V. will Islamunterricht an Schulen erteilen. In ihrem Buhlen um gesellschaftliche Akzeptanz verleugnet sie ihre Abhängigkeit von Milli Görüș ■ Von Eberhard Seidel
■ Der Leiter der Werner-Stephan-Oberschule, Siegfried Arnz (48), verlangt eine klare Regelung, damit Schüler mit unklarem Aufenthaltsstatus nicht in der Schule festgenommen werden dürfen
■ Schulsenatorin will über rechtliche Schritte verhindern, daß die Islamische Föderation Religionsunterricht an Schulen anbieten darf. Auch der Türkische Bund hofft auf Revision
■ Schulsenatorin will keine zusätzlichen Mittel für Förderunterricht ausgeben, obwohl eine Untersuchung im Wedding mangelhafte Sprachkenntnisse bei Grundschülern festgestellt hat
■ Im Jahr 2010 wird es in der Stadt etwa 14.000 Kinder unter sechs und 18.000 Kinder zwischen sechs und 18 Jahren weniger geben als heute. Was wird dann aus den vielen Kitas und Schulen?
■ Peter Schuster, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, fürchtet zunehmende "Prüfungsfixierung" durch die von Schulsenatorin Stahmer (SPD) geplante Reform des Schulgesetzes
■ Nach dem Urteil zum Islamunterricht an Schulen haben sich 15 türkische Organisationen und die GEW an einen Tisch gesetzt. Konsens: Islamische Förderation ist ungeeigneter Träger
■ Elternvertreter und Migranten halten die Teilnahme von "Republikanern" und DVU an Debatten in Schulen für problematisch. In Steglitz nahmen bisher nur im Bundestag vertretene Parteien teil