Enzo Traverso hat eine wesentliche Studie über den intellektuellen Diskurs zur Shoah verfasst. Er analysiert präzise die geistigen und moralischen Wendungen der Vierziger- und Fünfzigerjahre, löst sich jedoch zu wenig von den untersuchten Vordenkernvon MARTIN JANDER
Theodor W. Adorno und Max Horkheimer gründeten nicht nur die Frankfurter Schule, sie sorgten auch dafür, dass sie überlebt. Wie ihnen das gelang, beschreibt Alex Demirovic in seiner herausragenden Studie
Der Bundestagsabgeordnete und frühere Weizsäcker-Vertraute Friedbert Pflüger wollte ein unabhängiger Politiker sein, doch er hat sich wie alle anderen in Kohls System verheddert. Sein Buch erzählt die Geschichte eines persönlichen Scheiterns und eines verpassten Neubeginns
Der Historiker Paul Nolte skizziert den Wunsch der Deutschen, in einer homogenen Gesellschaftder Harmonie zu leben – diese utopische Hoffnung teilten Linke wie Rechte seit dem 19. Jahrhundert
Hans-Martin Blitz hat in seinem kundigen Buch Patriotismus und Nationalbewusstsein der Deutschen im 18. Jahrhundert analysiert und als Vorläufer des nationalistischen Diskurses im 20. Jahrhundert gedeutet. Das Zeitalter des Humanismus erscheint so in einem neuen Lichtvon IRING FETSCHER
Der Volkskundler Hermann Bausinger und die Deutschlandkorrespondentin Pascale Hugues suchten Gemütlichkeit, Ordnungsliebe und Tiefsinn – und sie fanden zwei Völker zwischen Provinz, Europa und Mütterfrühstück
Die Linke hat seit einiger Zeit Carl Schmitt, den Kronjuristen Hitlers, für sich als Theoretiker entdeckt. Chantal Mouffe hat zu dieser seltsamen Leidenschaft nun einen bemerkenswerten Band herausgegeben
Tobias Dürr und Franz Walter analysieren die Zukunft der Parteien in Deutschland: Beste Aussichten haben nur noch CSU und PDS, die mehr verbindet, als sie glauben. FDP und Grüne manövrieren sich selbst ins Aus