Das Deutsche Rundfunkarchiv ist das Gedächnis der ARD: Hier werden die dokumentationswürdigen Töne aller Anstalten gesammelt. Doch die meisten Sender nutzen ihre eigene Stiftung kaum
Enzo Traverso hat eine wesentliche Studie über den intellektuellen Diskurs zur Shoah verfasst. Er analysiert präzise die geistigen und moralischen Wendungen der Vierziger- und Fünfzigerjahre, löst sich jedoch zu wenig von den untersuchten Vordenkernvon MARTIN JANDER
■ Der britische Historiker Timothy Garton Ash ist in seinen Kreisen nicht unumstritten. Er sei in seinen Analysen über die politischen Eruptionen seit 1989 zu journalistisch. Im Gegenteil sei das eine Tugend, meint Norbert Seitz
Hubertus Knabe, Mitarbeiter der Gauck-Behörde, hat die Westarbeit der Stasi untersucht. Seine auch für die westdeutsche Linke niederschmetternden Befunde sind in zwei Büchern nachzulesen ■ Von Martin Jander
Gezielt suchten Ostagenten Kontakt zu Westsekretärinnen. Zwei Sachbücher erkunden das infame Spiel, das die Spionageorgane der DDR mit der Libido trieben ■ Von Udo Scheer
Am Mauerstreifen hat sich eine erstaunliche Vielfalt menschlicher Biotope entwickelt, die sich der Ellbogen-Gesellschaft entgegenstemmen. Doch jetzt ist Gefahr im Verzug. Ein Aufruf zur Hilfe ■ von Rüdiger Kind
■ Der Schriftsteller Udo Scheer hat eine einfühlsame Reise ins Jena der frühen achtziger Jahre zu den Ursprüngen der Friedens- und Oppositionsbewegung der DDR unternommen
■ Jürgen Fuchs hat mit „Magdalena“ eine subtile Abrechnung vorgelegt, auch mit dem Wahrnehmungsdefizit westlicher Autoren gegenüber der Diktatur. Auch eine Gegenkritik
Ist über das Leben spätdadaistischer Gartenzwerge wirklich schon alles gesagt? Zwei neue Bücher zeichnen ein differenziertes Bild von der Literaturszene am Prenzlauer Berg. Was vom Berge übrigblieb: Wer weiterschreibt, lebt ohne Szenezugehörigkeit besser ■ Von Peter Walther