In „Der Fliegerblick“ erzählt der Historiker Detlef Siegfried die Geschichte der Junkers Flugzeugwerke in Dessau in den 20ern und wie der Traum von der Versöhnung von Kunst und Technik Bauhaus-Intellektuelle mit NS-Gewerkschaftern vereinte
Literarische Unbestimmtheitsrelationen: Bücher über den deutschen Physiker Werner Heisenberg: „Das Klingsor-Paradox“ von Jorge Volpi, „Kopenhagen“ von Michael Frayn, „Heisenberg und das Atombombenprojekt der Nazis“ von Paul Lawrence Rose
Carl Diem soll wegen seiner Vergangenheit im Dritten Reich nicht mehr Namensgeber eines Ehrenpreises der deutschen Leichtathleten sein. Dagegen regt sich nun Protest
Das Historisch-Technische Informationszentrum in Peenemünde zeigt TechnokratenTräume der Superlative. Die einstige Waffenschmiede der Nazis ist heute Touristenattraktion
Erst jetzt, 55 Jahre nach Kriegsende, beginnen Hochschulen damit, das NS-Unrecht aufzuarbeiten. Schnelle Rehabilitation genossen Persönlichkeiten wie Thomas Mann. Fälle entzogener Doktortitel oder relegierter Studenten wurden verschleppt
Klaus Ahlheim enthüllt in einem spannenden Buch, wie der Marburger Theologe und Sozialethiker von Oppen konsequent seine nationalsozialistische Vergangenheit vertuscht hat. Viele Kollegen wollten es erst nicht wissen und dann nicht wahrhabenvon WOLFGANG RIELAND
Enzo Traverso hat eine wesentliche Studie über den intellektuellen Diskurs zur Shoah verfasst. Er analysiert präzise die geistigen und moralischen Wendungen der Vierziger- und Fünfzigerjahre, löst sich jedoch zu wenig von den untersuchten Vordenkernvon MARTIN JANDER
Robert L. Hilliard, Kommunikationsprofessor und einer der GIs, die Nazideutschland besetzen halfen, hat ein Buch über jüdische „Displaced Persons“ verfasst. Es ist misslungen. Der Autor ist vor allem an seiner Eitelkeit gescheitert
Zwei Historiker haben die Funktion der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise anthroposophischer Art für die Ernährungspolitik des „Dritten Reichs“ herausgearbeitet
■ Der antifaschistische Kirchenjurist Martin Gauger ist vergessen worden – zu Unrecht. Denn nicht nur sein Engagement war beispielhaft, sondern auch seine theoretische Arbeit
Der US-Journalist Rosenbaum setzt sich mit den Versuchen der Biographen auseinander, Hitler zu deuten. Vielen gilt dieser als das personifizierte Böse, das theologisch erklärt wird. Für einige ist er ein triebgestörter Mensch, für andere ein kulturelles Produkt ■ Von Annette Jander
„Frankfurt Macht Mode 1933–1945“ – als in der NS-Zeit die Mode ideologisch gleichgeschaltet werden sollte. Die aktuelle Sonderausstellung des Historischen Museums ■ Von Nike Breyer