Sloterdijk weiß nicht Bescheid: Der Menschenpark, für den der Karlsruher Denker Regeln eingefordert hatte, findet nicht statt. Denn das Klonen von Menschen wird auf lange Zeit unmöglich sein. Die Zellmaschinerie enthält zu viele Geheimnisse ■ Von Cord Riechelmann
Beim Philosophicum im österreichischen Lech erfindet Peter Sloterdijk die „Starnberger Fatwa“ und umrankt mit blumiger Rhetorik die Grenzen der Philosophie ■ Von Sabine Leucht
Für Ulrich Wehler ist Michel Foucault lediglich ein „kryptonormativistischer Rattenfänger für die Postmoderne“. Ulrich Brieler hingegen schätzt, trotz der Gegenwartsbezogenheit der Foucaultschen Forschung, deren historischen Materialwert ■ Von René Aguigah
Der Eros der Theorie und das Versprechen von der herrschaftsfreien Rede. Der Soziologe und Philosoph Jürgen Habermas wird heute 70. Seit einiger Zeit nähert sich dessen Denken immer mehr dem seines großen Kontrahenten Niklas Luhmann an ■ Von Reinhard Kahl
■ Denken für ein gutes Leben. Die amerikanische Philosophin Martha C. Nussbaum im Gespräch über US-Talkshows, finnische Philosophen, kulturellen Universalismus und Relativismus
Denken in Zeiten des Doppelpasses. Vom liberalen zum demokratischen Multikulturalismus. Der akademische Diskurs zu den politischen, rechtlichen und sozialen Konsequenzen der ethnischen Durchmischung ■ Von David Gößmann
Wie bastele ich mir aus „tausend Plateaus“ ein viertägiges Deleuze/Guattari-Event? Die Berliner Volksbühne hat einen Kongreß über „einheitslose, anarchische Vielheiten“ werden lassen – mit Sponti-Parolen, galorem Bewußtseinsshopping und Ficken 2000 ■ Von Gerrit Bartels
taz-Serie „Intellektuellendämmerung“: Der Intellektuelle als Moralist ist tot. Als Definierer löst er sich vom Ideal des Künstlers und nähert sich dem des Unternehmers ■ Von Heinz Bude
Theater und Politik orientieren sich an anderen Bezugspunkten als die Intellektuellen. Doch die halten hartnäckig an den alten Drehbüchern fest. Seinen Max Weber und Habermas im Kopf zu haben ist in Deutschland immer noch wichtiger, als genau hinzuschauen ■ Von Jürgen Busche
Intellektuellendämmerung? „Die Philosophen werden die öffentliche Meinung regieren“, glaubte Voltaire. Sein Eingreifen in die Affäre Calas bestimmte das Selbstverständnis von Intellektuellen ■ Von Ingrid Gilcher-Holtey
Die Postmoderne hat sich in einen unendlich verfeinerten Skeptizismus verrannt. Der englische Literaturwissenschaftler Terry Eagleton weist ihr nun mit einem ebenso scharfsinnigen wie sozial engagierten Essay den Weg zurück zu den Basics der Moralphilosophie ■ Von Kersten Knipp
Vom Maskenball zum Hasse-ma-ne-Mark: Der Religionswissenschaftler Rudi Thiessen untersucht den Zusammenhang von Punk, Proust, Poe und Speed. Auch Kynismus ist im Spiel – in der Mischung von Bedürfnislosigkeit und animalischer Bedürfnisbefriedigung ■ Von Detlef Kuhlbrodt
Jürgen Habermas fragt nach den Möglichkeiten einer moralischen Zähmung des globalisierten Kapitalismus: „Die Einbeziehung des Anderen“ ■ Von Robert Misik
Zwei Anthroposophinnen aus Berlin schulen zukünftige Führungskräfte und Manager. Für ihr Projekt „Charis“ verzichten sie nicht auf Familienleben und Kinder. Der Abschied von verstaubten Dogmen fand zunächst wenig Beifall ■ Von Anja Dilk