Nadya Andjoman ist tot. Die junge Dichterin aus Herat, die als Zukunftshoffnung der Lyrikszene Afghanistans Aufsehen erregte, wurde von ihrem Mann zu Tode geprügelt
Vom Idealismus zum visuellen Terror ist es auch nur ein Schritt: ein Besuch in Weimar aus Anlass einer prominent besetzten Konferenz, die nach der Wirkungsmacht von Schillers Ästhetik fragte. Man lernt: Kunst ohne Konflikt glaubt keiner, und auch die Klassik kann sich sinnlicher Erfahrung öffnen
Die Angst vor dem Verschwinden: Orhan Pamuk ist auf Lesetour, Orhan Pamuk gibt Interviews und Pressekonferenzen, er ist präsent. Und doch bangt der Träger des Friedenspreises, als Literat hinter dem Interesse am politischen Autor zu verschwinden
Allein findet man nicht heraus aus der Weltverdammnis. In den Hamburger Deichtorhallen erforscht eine Ausstellung die Beziehung des Schriftstellers Hubert Fichte und der Fotografin Leonore Mau
Aufklärung über alles: Auf dem Internationalen Literaturfest in Berlin wird das Vorrecht von Fiktion und Literatur, etwas anderes zu sein als journalistische Welterklärung, zu oft beiseite geschoben
Büchermörder, Chronifizierte und andere für den Herbst geweckte Erwartungen: beim traditionellen literarischen Saisonauftakt im Literarischen Colloquium Berlin
Von der Unmöglichkeit, ein Kulturmensch und unpolitisch zugleich zu sein: Thomas Manns radikale Kehrtwendung vom bekennenden deutschnationalen Ästhetizisten zum Streiter für die Republik
Lesungen bei Laubenpiepern, zukünftige Klagenfurt-Gewinnerinnen und viele junge Menschen, die sich brennend für deutschsprachige Gegenwartsliteratur interessieren: „Prosanova“, das Festival für junge Literatur in Hildesheim
Saul Bellow, meditierender Metaphysiker, großer amerikanischer Erzähler und Nobelpreisträger, ist tot. Intellektuelle voller Skrupel und Hemmungen, die draufloserzählen, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist – das sind die typischen Hauptfiguren seiner großen Romane. Er wurde 89 Jahre alt
Seit der Wende ist nichts Wesentliches passiert: Ein Gespräch mit Thomas Brussig über seinen neuen Roman „Wie es leuchtet“, die Kunst des Kalauerns und das Verhältnis von Moral und Unterhaltung
Fast unbemerkt hat sich Frank Schulz einen Ruf als Schriftsteller der Generation von 1978 erschrieben. Erst erfolglos, kann er sich heute auf hohe Auflagen und eine ungemein treue Fangemeinde stützen