Überschätzung des Politischen: Mit ihrem Engagement für das „moderne Staatsangehörigkeitsrecht“ zeigen Bündnis90/Die Grünen, daß ausgerechnet sie der Macht des Staates vertrauen, während die Union auf die pluralen Kräfte der Gesellschaft setzt ■ Von Niels Werber
Die politischen Erfolge der Grünen waren Produkt einer jugendlichen Erregung. Trotz ihrer Institutionen- und Staatsfeindlichkeit blieben sie dabei ein echtes Kind der Bundesrepublik. Zum plötzlichen Akzeptanzverlust der Bewegungspartei und ihrer zentralen Themen ■ Von Harry Nutt
Symbolische Aktionen, Unterschriften gegen das Staatsbürgerschaftsrecht und ein rennender Diepgen. Wie die neue Opposition von den 68ern eingefädelte Protestformen adaptiert und warum deren Zeit vorbei ist ■ Von Harry Nutt
■ Ideologisches Tagewerk in Zeiten von Tony Blair: Wie gehen soziale Regeln und die Zukunft der Globalisierung zusammen? Ein Gespräch mit dem britischen Soziologen Anthony Giddens
49,4 Prozent für die SPD. Das Personalpaket der SPD für die Nach-Schröder-Zeit in Hannover steht seit langem fest. Innenminister Glogowski wird Regierungschef, Sozialministerin Merk Stellvertreterin ■ Aus Hannover Jürgen Voges
Wenn Theo Waigel fernsieht: Wie der CSU-Chef einmal beim Sender Arte freundlichere Behandlung seiner Partei anmahnte – und von dort sogleich eilfertige Briefe zurückbekam ■ Von Georg Löwisch
Das Kollektivsubjekt zum Sprechen bringen: Der Berliner Anwalt Christian Ströbele könnte das vielleicht einzige Direktmandat für die Grünen erobern. Ein Porträt ■ Von Mariam Lau
Die Einbindung Deutschlands in die zivilisatorische Ordnung ist nicht das Verdienst der Grünen, sondern der stabilen Verhältnisse nach 1945. Große Geschichte, kleine Gegenwart. Wir Grünen, eine vorläufige Bilanz ■ Von Walter Klier
Wer Täve wählt, geht nicht ins Kino. Doch wer PDS wählen will, sollte unbedingt ihren Zirkus besuchen — auch wenn's auf dem Parkplatz sehr nach SPD aussieht ■ Von Thomas Brussig
Die nächste Wahl ist für einen „78er“ wieder einmal die schlimmste seines Lebens: Aus der SPD wurde längst die „SPD“, und ein schlichtes Kreuzchen gegen Kohl reicht sowieso nicht aus, um all die Gesichter zu entsorgen, die kaum noch zu ertragen sind ■ Von Matthias Politycki
Das Berliner Treffen zwischen Jürgen Habermas und Gerhard Schröder nahm das alte Stück „Geist meets Macht“ wieder auf. Praktisch visionsfrei, aber mit erschütterndem Unterhaltungswert. Es hilft nichts: Dies hier ist „amerikanischer Wahlkampf“ ■ Von Thomas Groß
Lange wurde um die Zusammenlegung dreier grünennaher Stiftungen gestritten. Im Juni startet die neue Heinrich Böll-Stiftung in die Zukunft. Ein Schwerpunkt ist die Auslandsarbeit ■ Von Jürgen Gottschlich
Mit einem wie Blair wollen sich Frankreichs Sozialisten nicht schmücken. In Stil und Programm liegen Welten zwischen New Labour und der PS ■ Aus Paris Dorothea Hahn