Am Samstag war es so weit: Peter Steins lang erwartete Inszenierung von Schillers „Wallenstein“ ging über die Bühne. 10 Stunden! 7.500 Verse! Warum man sich das antut? Weil Stein so etwas kann
Der politische Moment des Kinobesuchs: Ein Gespräch mit Alexander Horwath über die Rezeption des Films in der Kunstwelt und sein Programm für die documenta 12
Eine unerwartete Form von Gegenöffentlichkeit: Leben zu erzählen ist die Stärke des neuen deutschen Dokumentartheaters. Fast wie Journalisten arbeiten heute die Regisseure – nur dass sie dabei nicht über, sondern mit ihren Protagonisten reden
Wie bespielt man die Stadthalle Aurich und das Kurtheater Norderney? Mit Uraufführungen junger Autoren! Das Theater Wilhelmshaven macht das vor. Zum Beispiel mit Stücken von Katharina Gericke
In ihren Inszenierungen wagen sich die beiden Regisseure weit vor, riskieren etwas, auch auf die Gefahr hin, eine Schlappe zu erleiden: Trotzdem wollen David Bösch und Roger Vontobel lieber von der älteren Generation lernen, als sich gegen sie aufzulehnen. Den Druck sich abzugrenzen kennen sie nicht
Der Abend will ganz offensichtlich die Sinne anspringen und gibt sich ganz daher atmosphärisch und assoziativ. Doch irgendwann fragt man sich, wozu all die Mühe? – Michael Thalheimer inszeniert Brechts „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ am Thalia Theater Hamburg
Sie leben antriebslos vor sich hin und „denken mit dem Hintern“: Die Helden der Gegenwartsdramatik sind anstrengend, wie sich nach der Lektüre neuer Stücke herausstellt. Doch gerade ihr Ausharren in der Beschädigung macht die Figuren glaubwürdig
Streicheleinheiten für das linke Gewissen: wie den tragikomischen Dramen des russischen Dichters Anton Tschechow durch die Sinn- und Arbeitskrisen der Gegenwart aktuelle Bedeutung zuwächst
Das Theaterfestival von Avignon ist noch immer das größte der Welt – und noch immer wird dort Poesie und Avantgarde größer geschrieben als Politik und Körpersäfte. Da erfreut jede Bosheit in einem Bühnenbild, das oft nur aus Scheinwerferlicht besteht
Intervention üben am widerspenstigen Objekt Stadtzentrum: Ein Resümee von fünf Wochen Bunnyhill 2 an den Münchner Kammerspielen. Blumen pflanzen, das soziale Gewissen wärmen oder einfach die Sau rauslassen – befriedigend war das nicht
Eigene Welten bauen: Jedes Theater ist ein Mikrokosmos – manchmal ziehen die Schauspieler gar ihr eigenes Gemüse.Der Schriftsteller Steffen Kopetzky ist durch Indien gereist, um Theater und Tanzgruppen zur Biennale nach Bonn einzuladen
Von Alterskarrieren und glückender Realitätskonzentration: Den Regisseuren Jürgen Gosch und Dimiter Gotscheff gehört die Gunst der Stunde. Mit insgesamt drei Inszenierungen sind sie beim heute beginnenden Berliner Theatertreffen gut vertreten
Die Angst vor den Politikdarstellern: Platon und Jean-Jacques Rousseau fürchteten das Theater, weil es zwischen Darsteller und Rolle trennen lehrt. Das postdramatische Theater entdeckt gerade in dieser Differenz den demokratischen Kern des Theaters
Es gibt nur ein Ziel: nicht abzustürzen. In Thomas Ostermeiers Inszenierung wird Henrik Ibsens „Hedda Gabler“ an der Berliner Schaubühne zum Porträt einer sinnentleerten Mittelklasse