■ Volker Schlöndorffs RAF-Aussteiger-Drama „Die Ruhe nach dem Schuss“ wird auf der Berlinale zu sehen sein. Inge Vietts Autobiografie schien zunächst für seine Pläne ideal. Doch zwischen Drehbuchautor, Regisseur und real existierender Protagonistin kam es zu keiner Einigung
Laufbild, Gemäldekatalog, Erzählung, Kinogeschichte und Musik. Oder das Filmemachen in der Bewegung des Denkens und der Geschichte: Jean-Luc Godards monumentale „Histoire(s) du Cinéma“ ist als TonBildTextBuch auf Deutsch erschienen ■ Von Alexander Horwath
Pittoreskes Schwarzweiß und verlassene Gebäude in Endzeitstimmung. „Wege in die Nacht“ von Andreas Kleinert ist ein elegischer Abgesang auf den Osten und eine Reise ins frustrierte Herz eines ehemaligen Kombinatshelden ■ Von Claudia Lenssen
Zehn Jahre nach Mauerfall und Erwachsenwerden will Leander Haußmann mit seinem Filmdebüt „Sonnenallee“ seine Jugend in Ostberlin endlich auch mal so sehen, wie jeder seine Jugend will: cool, bunt und lustig. Endlich Schluss mit Grau! DDR in Farbe! ■ Von Christiane Kühl
■ Stationen einer lästigen Ehe: Dagmar Knöpfels Spielfilm „Requiem für eine romantische Frau“ versucht sich an der Rehabilitierung der armen Auguste Bußmann, geschiedene Brentano
Der Wille zum Holocaust-Film. In ihrem Film „Meschugge“ produzieren Dani Levy und Maria Schrader schwere Zeichen. Denn wir können auch anders. Nach der Komödienwelle kommen jetzt die neue Ernsthaftigkeit und ein neuer Versuch in Vergangenheitspolitik ■ Von Harry Nutt
Wenn die Trashpiloten des audiovisuellen Gewerbes feiern: In Berlin trafen sich Deutschlands Musikvideoschaffende zur Vergabe des „Clip 1999“. Trotz Plexiglaspreisen blieb der Glam-Faktor gegenüber Medien-Events wie Berlinale oder goldene Kamera eher gering ■ Von Thomas Groß
Was Sie schon immer über türkische Hochzeiten wissen wollten, aber nicht zu fragen wagten: Yüksel Yavuz' Film „Aprilkinder“ blickt ironisch in Abgründe ■ Von Daniel Bax
Die Kinder von Kohl und Commodore: Karl Koch, der Hacker, der für einen der mittleren Spionagefälle der Bundesrepublik mitverantwortlich zeichnete, gehörte zu ihnen. Hans-Christian Schmid zeigt jetzt in „23“ die Achtziger im Chaos der Weltverschwörungen ■ Von Philipp Bühler
■ Wieder dreht Romuald "Totmacher" Karmakar ein Kammerspiel fürs Kino. Diesmal mit Bodo Kirchhoff und auf dem Flughafen von "Manila", der in Bad Oldesloe nachgebaut wurde
Politische Notwendigkeit oder nationale Großmannssucht? Der Ruf nach einem Bundeskulturministerium verdeutlicht, wie konzeptionslos und vor allem zufallsbedingt bislang die einzelnen Sparten im Bereich der Kultur von Verwaltungsbeamten geplant wurden ■ Von Micha Brumlik
Für Action zu moralpusselig, für Godard zu doof: Der deutsche Film wird immer Eichinger. Heute startet schon der fünfte von ihm produzierte „German Classic“, Peter Bringmanns launiger „Die drei Mädels von der Tankstelle“ ■ Von Georg Seeßlen
■ Die 43. Oberhausener Kurzfilmtage zeigten Interaktives, Obskures, sehr Britisches und stehen einstweilen ohne Leitung, dafür mit prima neuem Gebäude da
■ Jack Lang - ehemaliger Kulturminister von Mitterrand und ab nächsten Donnerstag Vorsitzender der Berlinale-Jury - über den feinen Unterschied zwischen Protektionismus und "positiver Ermunterung"