Gerade die Kakophonie, die Widersprüchlichkeit all der verschiedenen Meinungen, überraschte freundlich: Am vergangenen Wochenende, am hoch symbolischen Martin Luther King Day, gab es die bislang größte Friedensdemonstration in Washington
Die Argumente gegen Irakkrieg sind dünn. Ein Blick auf die Geschichte der Friedensbewegung in den Neunzigerjahren zeigt, wie eine große Tradition der Geistesgeschichte ruiniert worden ist
Natürlich müssen wir uns auch selbst beschuldigen: Gerade seit dem 11. September reorganisiert sich das Feld der linken Gesellschaftskritik. Mit einer naiven Antikriegsbewegung jedenfalls kann man die Linke nicht gleichsetzen. Eine Erwiderung auf Michael Walzers Essay „Can there be a decent left?“
Von Alamo bis Pearl Harbor, von John Ford bis CNN: Krieg und Film bildeten in der amerikanischen Kulturgeschichte von Anfang an eine Allianz, in der Wochenschaumaterial und Bilderbuchhelden gemeinsam an die Front gehen. Dabei funktioniert der Wilde Westen bis heute als Mythenlieferant
Vom Zuschauer zum Komplizen: Der Kosovo-Krieg, die 68er und die Friedensbewegung. Der Pazifismus marschiert nicht durch die Institutionen, sondern er gestaltet seine Bereitschaft zum Konflikt neu ■ Von Wolfgang Kraushaar
Von metaphysischer Vaterlandsverzweiflung und moralischem Herkunftsekel: W.G. Sebalds jetzt in Buchform vorliegende Ausführungen zum Luftkrieg und den Versäumnissen der Literatur als Nachstück zu Goldhagen. Sie zeigen den Apokalyptiker als Idylliker ■ Von Erhard Schütz
An schönen Reden über Krieg und Gewalt mangelt es nicht. An Kenntnissen über die unschöne Realität aber leider sehr. Ein Plädoyer für genaues Hinsehen nebst Hinweisen auf Gewaltdarstellungen des Barock ■ Von Thomas Wörtche
Der Nahost-Friedensprozeß scheint am Ende. Den Eindruck erwecken jedenfalls die betroffenen Staatsmänner. Doch einige Israelis, Palästinenser, Ägypter und Jordanier sehen das anders: Sie wollen Frieden von unten ■ Von Karim El-Gawhary
Kriegsbegeisterte Ästheten: Das Sprengel Museum Hannover zeigt mit „Blast! – Vortizismus“ britische Avantgarde zwischen 1914 und 1918 ■ Von Harald Weilnböck