Hässliche Geschichte, dekoratives Format: Joseph Vilsmaier und Dana Vávrová malen sich in ihrem Spielfilm „Der letzte Zug“ aus, wie Juden aus Berlin im April 1943 nach Auschwitz deportiert werden
In Föhrenwald lebten Zwangsarbeiter, nach dem Krieg waren hier jüdische Flüchtlinge untergebracht. Die Künstlerin Michaela Melián hat die wechselvolle Geschichte gezeichnet und als Hörspiel inszeniert. Die Dia-/Sound-Installation ist in Berlin zu sehen
Ein seltsames Buch, das Offenbarung, Selbstbefragung und Schuld-und-Scham-Debatte genauso sein soll wie es seinen Stoff poetisch arrangiert: Günter Grass erzählt in „Beim Häuten der Zwiebel“ von seinem Leben zwischen den Jahren 1939 und 1959
Claus Leggewie sieht im späten Bekenntnis von Günter Grass ein Dilemma der bundesrepublikanischen Intellektuellen. Die nationalsozialistische Vergangenheit wurde überkompensiert, gleichzeitig war man unfähig zum eigenen Schuldeingeständnis
Der Historiker Peter Longerich belegt anhand bisher nicht ausgewerteter Quellen, dass das NS-Regime ab Ende 1941 immer wieder gezielte Hinweise auf die Vernichtung der Juden gab
Der Zeithistoriker war in der Bundesrepublik mehr als ein Wissenschaftler. Weil er der vergesslichen Republik ihre Herkunft vor Augen führte, wurde er zum Aufklärer und Sinnstifter. Doch dieses Rollenbild bleicht aus. Anmerkungen zu einer Tagung in Jena
Nur die besten Absichten scheinen die parteilose Politikerin Christina Weiss zu leiten – aber nur selten wird Gutes daraus. Eine Bilanz der Amtszeit der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien
Ein Gespräch mit dem ungarischen Schriftsteller Imre Kertész über die Verfilmung seines „Romans eines Schicksallosen“, die Schwierigkeiten beim Drehbuchschreiben und die Missverständnisse, die es bei der Rezeption von „Fateless“ gegeben hat
Zu den Feiern zum 60. Jahrestag des Siegs über Nazideutschland reisen mehr als 50 Staatschefs nach Moskau. Die baltischen Präsidenten bleiben jedoch fern oder nehmen nur unter Protest teil, weil Russland die Okkupation des Baltikums verteidigt
Ein Gespräch mit der Germanistin und Auschwitz-Überlebenden Ruth Klüger über Erinnerungskitsch, Gespenster und die Schwierigkeiten, emotionale Beziehungen zu Gedenkstätten zu entwickeln