Wie erklären wir, dass wir immer von Anderen beeinflusst werden, die wir nicht kennen? Judith Butler, wirkmächtiger Theoriestar der Genderpolitik, stellt im Rahmen der Frankfurter Adorno-Vorlesungen ihre „Kritik der ethischen Gewalt“ vor
Vom Kampf um Anerkennung zu einer Remobilisierung des Wohlfahrtsstaates: Ein Gespräch mit dem US-Intellektuellen Richard Sennett über sein neues Buch „Respect“, das demnächst erscheinen soll, über seinen eigenen sozialen Aufstieg und die amerikanische Gleichsetzung von Armut und Schande
Auf den Spuren von Friedrich Kittler und Niklas Luhmann: Die „Mediologie“-Bände des Kulturwissenschaftlichen Forschungskollegs „Medien und Kulturelle Kommunikation“ dokumentieren, wie sich die Literaturwissenschaft an die Mediengesellschaft annähert. Ein Einblick in aktuelle Ansätze
Beginnt Gewalt, wo Konsens aufhört? Ein Gespräch mit dem amerikanischen Philosophen Richard Rorty über die Beziehung zwischen Kulturen, Gewalt und sein Verhältnis zu Jürgen Habermas
Ein 20.000 Seiten umfassendes Gewebe aus Texten, die sich Wortgefechte liefern: Der Nachlass des Philosophen Ludwig Wittgenstein ist der Traum jedes postmodernen Texttheoretikers. Aber auch der Albtraum eines jeden Herausgebers. Die neuen Ausgaben von Michael Nedo und von Joachim Schulte kommen immerhin voran. Die Querverweise sollen es jetzt richten
Fünfzig Jahre „Minima Moralia“, fünfzig Jahre „Fänger im Roggen“: Ein Plädoyer dafür, Adornos Kulturkritikbuch als Zwilling von Salingers Roman zu begreifen. Zugleich ein Rückblick auf die Siebzigerjahre, als das Ganze noch das Unwahre war
Wie Jürgen Habermas von der Religion überrascht wurde: Die säkularisierte Gesellschaft ist keineswegs eine religionslose Gesellschaft. Auch wenn religiöse Motive in einer sich wandelnden Welt zunehmen, ist noch kein postsäkulares Zeitalter in Sicht
Beiträge zur eigenen Entidiotisierung: Ein Gesprächsband mit Peter Sloterdijk enthält Sätze fürs Logbuch der Zeitgenossen. Von den Luxuslinern und Zerstörern des vergangenen Jahrhunderts muss man denkend auf beweglichere Schiffe umsteigen
Minerva ohne Selbstzweifel: Das Kolloquium „Mythos, Bilder und Konzepte im 17. Jahrhundert“ in Münster forschte nach frühen Selbstbildern Europas. Konturen gewann der Kontinent im Konflikt mit dem Osmanischen Reich einerseits, mit Afrika und den neu entdeckten Territorien Amerikas andererseits
Der Philosoph Giorgio Agamben ist bei uns noch kaum entdeckt. Es sind die Flüchtlinge und Staatenlosen, die Häftlinge in Konzentrationslagern, die bei Agamben der im römischen Recht definierten Figur des Homo sacer entsprechen. Der Figur des heiligen Mannes, um die es in seinem Hauptwerk geht
Hölderlin-Handschriften retten, Klaus Theweleit herausbringen, sich von Literatur finden lassen: der Stroemfeld-Verleger KD Wolff zur dreißigjährigen Geschichte seines Hauses und zur Kraft alter Texte
Wie man ein modernes Verständnis vom Koran haben kann: Irans Präsident Chatami demonstrierte bei seinem Weimar-Besuch, dass er den philosophischen Diskurs über die Welt an sich gut beherrscht
Im Zuge der Debatte um Peter Sloterdijks Regeln für den Menschenpark erweist sich, wie aktuell Michel Foucaults These vom Ende des Menschen und dem leeren Raum des Denkens immer noch ist. Nur wird man beim Ansatz des großen französischen Antihumanisten nicht stehen bleiben können
Der neue Botho Strauß ist da – und, richtig, es findet sich tatsächlich wieder Antimodernes. Mit „Das Partikular“ beginnt aber auch entschieden des Dichters Weg in die Altersmildheit