■ Leni Riefenstahl machte der Ausstellung im Filmmuseum Potsdam ihre Aufwartung, nachträgliche Autorisierung inklusive. Die forsche Abschirmung der Regisseurin gegen unliebsame Fragen war überflüssig: Niemand wollte ihr Böses
■ Eine mißratene Sonntagserregung und ihre Folgen: Statt sensationeller Briefe von Adolf Hitler und Rudolf Hess an Ernst Jünger wäre das Geheimnis des Autors Jünger zu entdecken
Martin Walser und das Wegschauen. In der Debatte über das Gedenken muß den Gefahren paradoxer Reaktionen Rechnung getragen werden. Nachbeugende Analeptika zur deutschen Gedächtniskultur ■ Von Daniele Dell'Agli
In der Auseinandersetzung mit dem hermetischen Antifaschismus ihrer Elterngeneration haben die französischen Nouveaux Philosophes der siebziger Jahre Marx vom Sockel gestoßen. Das haben ihnen die deutschen Intellektuellen bis heute nicht verziehen ■ Von Ulrike Ackermann
Zwei Bücher, zwei sehr unterschiedliche Weisen der Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Kommunismus: Wippermann relativiert sie unter Bezugnahme auf den Nationalsozialismus, Koenen erkennt in den beiden Terrorsystemen „zweierlei Singularität“ ■ Von Martin Jander
■ Curt Meyer-Clason, renommierter Übersetzer lateinamerikanischer Literatur, soll Spion im Dienste Hitlers gewesen sein. Neue Aktenfunde in Brasilien heizen eine unterdrückte Debatte an
50 Jahre nach der Niederschrift erscheinen die Erzählungen der Italienerin Liana Millu über das Frauenlager Auschwitz. „Der Rauch über Birkenau“ sind Momentaufnahmen, die die Darstellbarkeit des Holocaust behaupten ■ Von Michael Westphal
Deutsche Unternehmen zeigen sich zunehmend bereit, die Rolle ihrer Konzerne im NS-Staat offen zu reflektieren. Ein Tagungsbericht ■ von Klaus-Peter Klingelschmitt
Vom „germanischen Wissenschaftseinsatz“ zur linksliberalen Hochschulpolitik – das doppelte Leben des Germanisten Hans Schwerte, der früher einmal Hans Ernst Schneider hieß ■ Von Ulrich Wyss