Sexualität und Denunziation
Insa Meinens Studie zu Wehrmacht und Prostitution im besetzten Frankreich ist wichtig für die Geschlechterforschung
30.4.2002
Gedächtnis in der Defensive
Habbo Knoch betrachtet subtil und klar die Wandlungen der visuellen Erinnerung an den Holocaust. Sein Werk ist ein gewichtiger Beitrag zu einer populären Kulturgeschichte der Fünfzigerjahre
9.4.2002
Sehnsucht nach Heimat und Liebe
Als Kind wurde Gideon Behrendt durch einen Kindertransport vor den Nazis gerettet. Seine Erinnerungen lesen sich wie ein Abenteuerroman
9.4.2002
Ganz die alte „Führerschule“
In seinem dritten Buch über das BKA legt Dieter Schenk die braunen Wurzeln des Amtes frei und bringt so die Regierung in eine schwierige Lage
5.3.2002
Zwischen Scham und Stolz
Jean-Michel Chaumont kritisiert in seiner wegweisenden Studie zur „Konkurrenz der Opfer“ die These von der Einzigartigkeit des Holocaust, ohne dessen Schrecken und Folgen historisch zu relativieren. Damit gibt er der Debatte eine neue Richtung
29.1.2002
„Die Macht will gepackt werden“
Ernst Jünger griff die Weimarer Demokratie in seiner politischen Publizistik gehässig an. Wer daran noch zweifelte, kann es jetzt ausführlich nachlesen
22.1.2002
Keine Fristverlängerung
Im Einzelfall können Ex-NS-Zwangsarbeiter auch nach Ende der Frist Anträge auf Entschädigung einreichen
31.12.2001
Historiker ohne Vergangenheit
Die Geschichtswissenschaft hat lange ihren Beitrag zum Nationalsozialismus verschwiegen oder verdrängt. Zwei neue Bücher enthüllen die Verstrickungen der Historiker und die Kontinuitäten des Denkens, allen voran beim umstrittenen Werner Conze
11.12.2001
Globalisiertes Erinnern
Yehuda Bauer wagt eine vergleichende Betrachtung der Shoah. Deren Ursache und Einzigartigkeit führt er auf die judenfeindliche Besessenheit einiger nazistischer „Lumpenintellektueller“ zurück
4.12.2001
Ein Pazifist im Vernichtungskrieg
Der eindringliche Bericht des Deserteurs Kurt Kretschmann über die Verbrechen der Wehrmacht und die Möglichkeit, nicht mitzumachen
4.12.2001
Wem gehört das Jüdische Museum?
Für eine kosmopolitische Gedächtniskultur: Die Erinnerungen an den Holocaust werden zur Grundlage einer globalen Menschenrechtspolitikvon NATAN SZNAIDER
8.9.2001
Das Baumeln des Bösen
Verschiedene Komponisten und Musiktheaterregisseure haben sich in jüngster Zeit auf der Bühne mit Schoah und Nationalsozialismus beschäftigt. Eine überzeugende Auseinandersetzung fand nicht statt
15.6.2001
Die Experten klären auf
Die Menschenversuche in den Lagern waren keineswegs pseudowissenschaftliche Betätigungen, sondern Teil des regulären Wissenschaftsbetriebs: Die Max-Planck-Gesellschaft entschuldigt sich
11.6.2001
Unwillige Öffnung
Die deutsche Publizistik tut sich schwer mit ihrer NS-Vergangenheit. Morgen muss sie trotzdem darüber diskutieren. Auf dem Podium sitzt dann eine Kronzeugin: Elisabeth Noelle-Neumann
22.5.2001
Gemeinschaftsfremd
Die Stigmatisierung der so genannten Arbeitsscheuen hat eine lange Tradition und wurde schon von den Nazis perfekt institutionalisiert. Einige Anmerkungen zur Wiederkehr eines perfiden Musters
27.4.2001
So genannte bedauerliche Ereignisse
Es gibt eine ungarische Wahrheit! Sie ist im Besitz der „Partei der ungarischen Wahrheit und des ungarischen Lebens“ (MIEP). Die ungarische Wahrheit erlaubt es nicht, dass der Holocaust-Gedenktag, der dieses Jahr zufälligerweise auf den Ostermontag fällt, auch an diesem Tag begangen werden kann
9.4.2001
Polizeischutz für Propaganda
Gemeinsam Geschichte bewältigen: Das Jüdische Museum Fürth hat den Film „Jud Süß“ gezeigt. Deshalb gibt es nun einen Streit – wird die Aufklärung über die Täter zu einem Zynismus gegenüber den Opfern des Nationalsozialismus?
27.2.2001
Belastende Entlastung
Der Berliner Filmkritiker Frank Noack hat eine umfangreiche Biographie über Veit Harlan verfasst. Mit erstaunlichen Ergebnissen: „Jud Süß“ spricht da gegen eine antisemitische Haltung des Regisseurs
22.2.2001