Seit einem Jahr ist das Gleichbehandlungsgesetz in Kraft. Es hat zwar nicht alle Benachteiligungen aus der Berufswelt beseitigt, zeigt aber, dass Vorurteile abgebaut werden können.
Partyseligkeit war gestern: Der Berliner CSD unter dem Motto "Vielfalt sucht Arbeit" war politischer - man hat begriffen, dass die Gleichberechtigung noch nicht erreicht ist.
Ortstermin: In der Berliner Bundespressekonferenz wurde das „Ende des Weißen Mannes“ ausgerufen. Von den weißen Männern Manfred Pohl (Autor) und Hans-Olaf Henkel (Laudator)
Mit einer frauen- und fremdenfeindlichen Anzeige hat die „Hörzu“ für Aufregung gesorgt. Doch weder die Fernsehzeitschrift noch der Werberat wollten etwas Anstößiges an dem Motiv erkennen
Bemerkenswert ist, was nicht im schwarz-roten Koalitionsvertrag steht: Die Reformpolitik in Sachen Homophobie und zur Eingetragenen Lebenspartnerschaft ist unter Merkel kein Thema mehr
Die Zeiten sind unübersichtlich geworden: Fremdenfeindlichkeit, im linksliberalen Milieu bisher undenkbar, ist heute der Angst vor dem Islamismus gewichen – und längst salonfähig geworden
Was beim aktuellen Geschwätz um „Leitkultur“ und „die Grenzen der Toleranz“ allzu gerne vergessen wird: Anpassung beruht auf Gegenseitigkeit – und das ist weniger bequem, als wir es uns vormachen
Dogan Akhanli und Heinz Humbach vom NS-Dokumentationszentrum über Verantwortung von Migranten für das Entstehen von Fremdenfeindlichkeit. Türken, Kurden oder Griechen, die auf Dauer in Deutschland leben, sollen wissen, wohin Rassismus führen kann
Der 65-jährige Entertainer und Schlagersänger Roberto Blanco startete in den Fünfzigern in Deutschland seine Showkarriere. Mit positivem Denken und Dauerlächeln hält er sich den alltäglichen Rassismus vom Leib. Eine zweifelhafte Strategie
Die Europäische Union hat Richtlinien erlassen, die Menschen vor Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Rasse, Religion, Alter oder Behinderung schützen sollen. Doch die Umsetzung dieses Antidiskriminierungsgesetzes in nationales Recht der EU-Mitgliedsstaaten stockt und verzögert sich
In Deutschland bewahrt sich die Pädagogik einen naiven Umgang mit Fragen von Einwanderung und Rassismus. Im internationalen Vergleich ist es Entwicklungsland antidiskriminierender Schulpädagogik. Ein Blick über die Grenzen könnte wichtige Impulse besonders für die schulische Praxis geben
Das bundesweite Netzwerk „Eine Welt der Vielfalt“ will mit seiner Programmatik und seinen Methoden zivilgesellschaftliche Prozesse beschleunigen und unterstützen
Die Antidiskriminierungspolitik fristet noch immer ein Schattendasein in Deutschland. Ein Gesetzentwurf liegt vor, doch die öffentliche Diskussion um moderne Ansätze in der Bekämpfung von Diskriminierung ist bisher nicht in Gang gekommen
Vorurteile gegenüber muslimischen Gesellschaften machen diese nicht zum politischen Gegner. Kohlhammer: Der Westen braucht kein Feindbild ■ Von Eberhard Seidel-Pielen