Niemand weint der Kochstraße eine Träne nach. Im Gegenteil: Alle freuen sich auf Rudi Dutschke. Das ergab eine Blitz-Umfrage der taz unter Anwohnern und Flaneuren
Das konservative Lager fühlt sich schon lange vor den Neuwahlen als natürlicher Sieger. Nicht ohne Grund: Während die Linke aus Tradition ihre Leidenschaft in der Opposition auslebt, inszeniert sich die Rechte als selbstverständliche Regierungsmacht. Eine Lagertheorie
Angela Merkel – Kanzlerin? Für viele MigrantInnen in Deutschland ist das eine Horrorvorstellung. Müssen wir Angst haben vor der Integrationspolitik, die uns unter einer schwarz-gelben Regierung erwartet? Oh nein – das wäre endlich eine Chance für eine echte Integrationspolitik. Eine Polemik
Die Journalistin und Zeitzeugin Bettina Röhl über die RAF und das Versagen der RAF-Ausstellung: „Belanglos, wenig intellektuell, die echten Geschichten fehlen.“ Eines gesteht sie der Ausstellung zu: „Sie transportiert den Mythos RAF perfekt“
Als Geburtstag der Roten Armee Fraktion gilt der 14. Mai 1970. Astrid Proll ist Ex-RAF-Mitglied. Für sie entstand die RAF bereits 1969. In Paris. Dort fotografierte sie die flüchtigen Kaufhausbrandstifter Baader und Ensslin. „Es gab eine Zeit, als die RAF unschuldig war“, sagt Proll. Ein Gespräch über die RAF und ihr Verhältnis zu Bildern – von Paris bis Stammheim
Früher haben sie für den Sozialismus gekämpft, heute sind sie erfolgreiche Geschäftsmänner: Drei ehemalige engagierte 68er-Aktivisten erklären, warum sie doch in dieser Gesellschaft angekommen sind. Und warum die fetten Jahre noch lange nicht vorbei sind ■ Protokolle SILKE KETTELHAKE
Heute wird der Philosoph Jürgen Habermas 75 Jahre alt. Das Verhältnis der alternativen Linkenzum Verfechter des herrschaftsfreien Diskurses und des Einsatzes der kritischen Vernunft war immer ambivalent – obwohl und weil seine Thesen mittlerweile mehrheitsfähig geworden sind
Die Diskussion um den politischen Standort des deutschen Nationalsozialismus ist nie gründlich geführt worden. Klar ist jedenfalls: Zeit seines Bestehens hatte er mehr mit dem Totalitarismus Stalins gemein als mit dem Faschismus Mussolinis
Die geplante Ausstellung zur RAF provoziert Appelle an Furcht und Mitleid. Dabei eignet sich das Jahr 2003 gut zu Historisierung und Entmystifizierung der RAF – beides ist nötig
Längst überfällige Historisierung: In der Evangelischen Akademie in Tutzing wurde um „Das Erbe von 68“ gestritten. Dass das Deutungsmonopol über diesen Teil ihrer Geschichte weiter bei den 68ern bleibt, stellte sich hier nicht als deren Schuld heraus
Der Streit um Joschka Fischer wird zur Generationendebatte hochstilisiert. Doch warum, für wen? Am Ende fühlen sich nette Aufsteigergrüne und andere Streber noch bemüßigt, ihre Durchschnittsbiografien als Generationenphänomen darzustellen
Wie weit weg ist 68? Nicht so weit, wie uns selbst die Verteidiger von Joschka Fischer glauben machen wollen. Anmerkungen zu der Entscheidung der Linken, nicht zu gewinnen, und dem langen Lauf der deutschen Protestbewegungen zu sich selbst
„Rosenfest“: Andreas Baader heißt hier Hänsel, Gudrun Ensslin ist Gretel. Wie der 31-jährige Schriftsteller Leander Scholz mit einem Liebesroman die 68er endgültig zum Schweigen bringen wollte. Und wie er durch kleine taktische und große erzählerische Schwächen genau das Gegenteil erreichte