Tony Judt, der amerikanische Historiker, sieht sich als begeisterter Europäer. Aber die Zeit der europäischen Einigung sei vorbei, schreibt er in seinem neuen Buch. Das Gegenteil ist aber richtig, meint „Kommune“-Herausgeber ■ Joscha Schmierer
Der Osten ist mehr als trotzig. Er ist das Zentrum der Veränderungen. Hier schimmert die Zukunft des neuen Deutschlands hervor. Bücher von Helmut Böttiger und Daniela Dahn ■ Von Jens König
■ Ambitioniert, solide, gut zu lesen, preiswert und hoffentlich mit Zukunft: Die Edition „Zeit des Nationalsozialismus“ in der Schwarzen Reihe des Fischer Verlages
Der Ökonom Olaf Gersemann hat die Drogenpolitik volkswirtschaftlich kühl analysiert und plädiert für eine kontrollierte Heroinabgabe ■ Von Manfred Kriener
Ich selbst verdrängte meine Geschichte, schreibt Ignatz Bubis in seiner unter sehr komplexen Umständen zustande gekommenen Autobiographie. Es ist sein zweiter Versuch, zu einem Selbstbild zu kommen, und es ist unfertig geblieben ■ Von Micha Brumlik
Kontrolle ist besser, hieß die Devise der Stasi, also heuerte sie in der Ära Honecker 1.500 Schriftsteller als Spitzel gegen Kollegen an. „Sicherungsbereich Literatur“ heißt die aufregende Studie, die Joachim Walther jetzt vorgelegt hat ■ Von Udo Scheer
Ein neues Buch belegt, daß der Raketenpionier persönlich Slavenarbeiter für die unterirdische Rüstungsproduktion der V2 im KZ Mittelbau-Dora aussuchte. Später in den USA propagierte er den Präventivschlag gegen die Sowjetunion ■ Von Roland Peter
■ Seit 35 Jahren gibt es den „Ersatzdienst“, bewältigt haben ihn seitdem fast eine Million. Für die meisten ist er mehr als nur eine lästige Alternative zum Wehrdienst
■ In den dreißiger Jahren nach Palästina emigriert, in den fünfziger Jahren nach Deutschland zurückgekommen. Zur Autobiographie des bedeutenden Exilforschers
■ Die Finanzbehörden gehen zunehmend gegen ein Verbrechen vor, das ein in Deutschland beliebter und weithin akzeptierter Volkssport ist: Steuerhinterziehung
■ Fritz Bauer, hessischer Generalstaatsanwalt, brachte im "Euthanasie-Prozeß" die NS-Justiz vor Gericht. Das Verfahren wurde mit dubioser Begründung eingestellt