Ror Wolf ist der wichtigste Nachkriegsschriftsteller, der über Fußball arbeitete. Hölzenbein schrieb er 1974 ins WM-Team. Mit Grabowski saß er in der Kabine. Warum er die WM 2006 für „Totaltheater“ hält und sein legendäres Tonmaterial vernichtet
Die vielen Romane, Untiefen und Hypes des Jahres, die Wechselwirkungen von Literatur und politischem Engagement, die Debatten, die keine waren: Ein Rückblick auf das vergangene Literaturjahr Von Gerrit Bartels
Der Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2005 hat mit Thomas Lang einen verdienten Sieger gefunden – und beruhigende Erkenntnisse gebracht: Die Literatur interessiert sich nicht besonders für Hartz-IV-Deutschland. Sie erzählt lieber von Menschen mit Macken aller Art
Eine 16-Jährige sorgt mit ihrem Sextagebuch für Wirbel, Regisseur Larry Clark zeigt in seinem neuen Film „Ken Park“ Jugendliche in allen Stellungen: Auch die Teens sind in der sexgierigen Medienindustrie angekommen. Und wo ist der Skandal?
Bei aller gebotenen literarischen Qualität: Auf den 28. Tagen der deutschsprachigen Literatur zu Ehren Ingeborg Bachmanns in Klagenfurt wurde offenbar, dass sich die deutsche Gegenwartsliteratur erstaunlich wenig für die Gegenwart interessiert
James Joyce’ Dublin-Roman „Ulysses“ wird am 16. Juni 100 und eine Stadt feiert ein merkwürdiges Jubiläum: den Bloomsday. Und mit dem Buch in der Hand kann man heute 14 Bloom-Kilometer durch Dublin marschieren. Eine Visite
Triviale Liebesromane erobern beständig die Herzen der anderen Generation der 30-Jährigen. Ihr Versprechen: Schaumbäder für die Seele statt „Sex and the City“. Denn das Bedürfnis nach gänzlich unironischem Kitsch wächst
Am Mittwoch wird Gerhard Schröder in Italien seinen sechzigsten Geburtstag feiern. Schon heute widmen wir dem Bundeskanzler diese Kurzgeschichte des chinesischen Schriftstellers Wang Xiaobo. Dessen Arbeit als Schweinehirt auf dem Dorf war zwar nur vorübergehend, aber dafür umso prägender
Hier das gute, alte Mütterchen Russland, dort das mythisch aufgeladene Konzept reiner Weiblichkeit, das den irdischen Körper transzendiert: Über das Bild der Frau in einigen neuen russischen Romanen
Wer einmal wissen möchte, wie das Fantastische in der Literatur wirklich aussieht, ist hier allerbestens aufgehoben: Walter Moers’ großartig bizarrer, abgründiger und reicher dritter Zamonien-Band „Rumo & Die Wunder im Dunkeln“
Der Mensch am Abgrund des Seins, der verzweifelt versucht, die Ordnung der Dinge wiederherzustellen: Jan Costin Wagner hat mit „Eismond“ einen außergewöhnlichen Roman über einen depressiven Kommissar und einen Serienmörder geschrieben
Helden, die rebellieren, aber an ihrer Rebellion zweifeln. Und die nicht auf dem Sprung sind, um zu landen, sondern um außen vor zu bleiben: Ein Porträt des Schriftstellers Ralf Rothmann, der kürzlich mit „Hitze“ seinen fünften Roman veröffentlicht hat
Ob Goethe, Goetz oder Biller: Literatur ist am besten, wenn sie nah an der Wirklichkeit ist. Wenn sie aus Liebe entsteht oder aus Wut im Bauch. Ein Pladöyer für Maxim Billers verbotenen Roman „Esra“