Das Museum als Playstation: Wie ernst ist Entertainment? Das Centre George Pompidou in Paris versucht mit „Au-delà du spectacle“ die Beziehungen zwischen Popkultur und Kunst noch einmal neu zu ordnen. Doch bei Nike, Nintendo und Co. wird nicht mehr Ware, sondern Öffentlichkeit vermarktet
Für Berlin hat zeitgenössische Kunst nur Eventcharakter, um Sammler und Museumsleiter während der Messe „art forum“ zu unterhalten. Wo die Solidarität fehlt, bleibt am Ende Picasso. Ein Rundgang
Die Ausstellung „Apocalypse“ in der Londoner Royal Academy bemüht sich um einen verfeinerten Ausdruck der Schrecken, die in der Gesellschaft schlummern. In der Nachfolge der erhabenen Schauer setzt ihr Macher Norman Rosenthal auf die Reizmittel eines Kunst gewordenen Gruselkabinetts
Von dem ausgedachten Volk der Khuza auf der „7 Hügel“-Ausstellung bis zu dem Potemkinschen Stadtleben der DDR: Der schöpferische Umgang mit der Wahrheit war schon immer kulturstiftend. Und bei genauerer Betrachtung erweisen sich viele Fakes als Plagiate – von anderen Fakes nämlich
Die britischen Künstler Dinos & Jake Chapman haben eine Skulptur mit Kriegsverbrechen des 20. Jahrhunderts produziert. Im Herbst wird „Hell“ eingeweiht, schon jetzt sind großformatige Fotos des Modellbaus in den Berliner Kunst-Werken zu sehen
Exotismus als Weltsprache auf dem Kunstbasar: Die von Jean-Hubert Martin kuratierte 5. Biennale von Lyon macht zwischen den Kulturen in Ost und West, Süd und Nord keinen Unterschied mehr
Wird der Holocaust trivialisiert, wenn Soldaten in Mülltonnen marschieren? Die Biennale im Whitney Museum hatte mit Hans Haackes Arbeit „Sanitation“ über die kunstfeindliche Rhetorik des New Yorker Bürgermeisters Rudolph Giuliani schon vor Eröffnung einen Skandal
Ich ist ein Roboter: In Düsseldorf zeigt die Ausstellung „Puppen, Körper, Automaten“, wie am Anfang des Jahrhunderts Maschinenträume Menschengestalt annahmen – am liebsten weibliche ■ Von Vanessa Müller
■ Einst trat der Objektkünstler mit seinen „Fallenbildern“ die Tür der Kunstgeschichte ein. Jetzt pflegt er Grassofas: „Der Garten des Daniel Spoerri“ (22.25 Uhr, 3 sat)
Eben noch ein Schlüsselbegriff, scheint Lifestyle schon wieder in Auflösung begriffen. Das Kunsthaus Bregenz widmet sich internationaler Kunst in den Grenzbereichen von Mode, Design, Styling, Interieur und Werbung. Von der Haßliebe zwischen Kunst und Lifestyle ■ Von Nike Breyer
Engagierte Poesie der Gebrauchsgüter: Das Sprengel Museum Hannover widmet Felix Gonzales-Torres eine Retrospektive und vergißt dabei den aktivistischen Hintergrund des New Yorker Künstlers, der 1996 an Aids gestorben ist ■ Von Lutz Hieber
■ Orgien, Orgien, wir wollen Orgien! Das "Atelier Van Lieshout" baut mobile Gehäuse für Partynomaden, der Kölnische Kunstverein stellt die Container jetzt aus
Auflösen, entschwinden: Die freischwebenden Raumkapseln des englischen Architektenkollektivs Archigram im Hamburger Kunstverein und – nach 1972 zum zweitenmal – in diesem Jahr auch auf der documenta ■ Von Holger Liebs